Eine Zementwand wird mithilfe einer Kelle verputzt. ©

Wände verputzen lassen – worauf es ankommt

Der Putz auf der Wand dient dem Schutz des Mauerwerks. Welche Putzarten sich für welchen Zweck eignen, weiß Ihr Maurerfachbetrieb, der Ihnen mit Rat und Tat zur Seite steht.

Wände verputzen zum Schutz für das Mauerwerk

Unter dem „Verputz“ versteht man eine Schicht aus Mörtelmasse, die auf die gemauerte Wand aufgetragen wird. Der Putz ist wichtig, da er das Mauerwerk schützt und je nach Putzart Feuchtigkeit abhält und als zusätzliche Wärmedämmung dienen kann. Der Putz wird einige Zentimeter dick aufgetragen, im Gegensatz zum Feinputz, der für Stuck oder andere dekorative Elemente genutzt wird. Dank des Putzes hat die Wand dann eine glatte Oberfläche. Das macht die Wandgestaltung erst richtig möglich. Das Verputzen der Wände ist eine aufwendige und zeitintensive Arbeit, bei der man sehr genau vorgehen muss, damit das Ergebnis schön wird. Denn verputzte Wände sollen eben sein und die perfekte Grundlage für die Wandgestaltung bieten. Wände werden bei einem Neubau, nach einer Sanierung oder nach dem Anbau an ein Haus verputzt. Auch im Zuge einer Altbausanierung oder nach der Verlegung neuer Leitungen müssen die Wände neu verputzt werden. Gerade bei einer Altbausanierung muss auf Leitungen besonders achtgegeben werden. Sprechen Sie deshalb Arbeiten in einem Altbau immer mit Maurer:innen und Architekt:innen ab! Im Leitartikel „Altbausanierung mit Architekten“ finden Sie mehr Informationen zum Thema.

Innenwandgestaltung

In modernen Wohnräumen können Sie Ihre verputzten Wände auch ganz ohne Farbe in Szene setzen. Wenn Sie den schlichten Look der verputzten Wände mögen, dann lassen Sie die Tapete weg und gestalten Sie Ihre verputzte Wand mit einer glatten, rauen oder gefilzten Oberfläche. Für einen klassischen oder einen modernen Look mit Farbe können Sie die Wände nach dem Verputzen in einer beliebigen Farbe streichen lassen. Im Leitartikel „Wände streichen“ finden Sie mehr Informationen zu diesem Thema.

Vorteile einer verputzten Wand

Der Putz setzt sich aus einer Mischung von Mörtel und verschiedenen Bindemitteln zusammen. Durch das Verputzen der Wand wird eine glatte Oberfläche hergestellt. So ist es anschließend leichter, Farbe aufzutragen oder eine Tapete an der Wand anzubringen. 

‌Der Putz dient dank seiner äußerst robusten Mischung dem Schutz der Wand. Der Putz wird zumeist mehrschichtig aufgetragen und das bringt viele Vorteile:
  • Luftdichtheit gegenüber der Außenwand und somit gute Wärmedämmung 
  • Regulation des Raumklimas  
  • Unebenheiten werden ausgeglichen, das macht die Wand einheitlich und glatt 
  • perfekte, glatte Oberflächen für das Anbringen von Tapeten, Farbe oder anderen Wandgestaltungen 
  • Sowohl Innen- als auch Außenwände können verputzt werden, also auch Fliesen, Holz, ein Trockenbau oder Plattenwände. Dazu wird von Maurer:innen immer der passende Putz gewählt. Bei einem Hausbau oder im Zuge einer Altbausanierung werden zuerst die Leitungen verlegt und die Rohre gestemmt. Anschließend kann die Wand verputzt werden.

    Den richtigen Fachbetrieb wählen

    Wenn Sie größere oder kleinere Arbeiten an der Wand von einem Fachbetrieb erledigen lassen wollen, ist es gut zu wissen, wer für welche Aufgabe zuständig ist. Wenn Sie zum Beispiel einen Neubau verputzen lassen oder eine Altbausanierung planen und das Verputzen einer großen Wandfläche gefragt ist, dann kontaktieren Sie Maurer:innen. Diese sind Fachleute, wenn es um größere Verputzarbeiten an der Wand geht. 

    ‌Fallen hingegen vor dem Ausmalen einer Wand kleinere Verputzarbeiten an, dann können diese Arbeiten auch von Maler:innen übernommen werden. Hierzu zählt etwa das Verputzen kleinerer Löcher und Unebenheiten.

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    Fehler beim Verputzen vermeiden

    Egal, ob die Arbeit an der Wand groß oder klein ist – es zahlt sich aus, Maurer- oder Malerprofis ans Werk zu lassen und nicht selbst Hand anzulegen. Die Expert:innen haben die nötige Routine und nur so ist die Wand nach dem Verputzen wirklich glatt genug, um Farbe oder eine Tapete anzubringen. Unerfahrenen Handwerker:innen können viele Fehler unterlaufen, auf die wir Sie im Folgenden hinweisen möchten: 

    ‌1) Feuchte Wand: Vor dem Verputzen prüfen Maurer:innen, ob die Wand trocken ist, denn auf einer feuchten Wand hält der Putz nicht lange, weil er nicht anhaften kann. Gegebenenfalls entscheidet der Profi, dass eine Grundierung auf den Putz aufgetragen wird, damit der Putz ins Mauerwerk einziehen und gut trocknen kann. 

    ‌2) Wenn der Putz härter als das Mauerwerk ist: Maurer:innen entscheiden je nach Härte der Wand, welcher Putz sich am besten eignet. Als Grundregel gilt, dass der Putz immer weicher sein muss als die darunterliegende Schicht, also der Mauermörtel. Der Zementputz ist sehr hart, der Kalkputz mittelhart und der Lehmputz weich. Daher sollte der Putz auch in der Reihenfolge hart bis weich aufgetragen werden. Eine Ausnahme gibt es allerdings zu beachten: Wenn mit einem Wärmedämmputz gearbeitet wird, dann kommt eine weichere Zwischenputzschicht zum Einsatz. Das erleichtert das Abfangen der Bewegung im Mauerwerk. 

    ‌3) Anrühren der Spachtelmasse: Maurer:innen sind Profis beim Anrühren der Trockenmischung, denn die Spachtelmasse darf nicht zu hart werden und soll eine besonders geschmeidige Konsistenz haben. Aber nicht nur das Anrühren der Spachtelmasse ist wichtig, auch das Auftragen des Putzes mit der Maurerkelle und das anschließende Streichen mit der Glättkelle beherrschen Maurer:innen einwandfrei. Verputzt wird von unten nach oben und von den Kanten zu den Flächen. 

    ‌4) Zu langsame Arbeitsweise: Die Arbeit des Verputzens muss außerdem rasch und zügig vonstattengehen, weil der Putz sehr schnell austrocknet und dann nicht mehr an der Wand haftet. 

    ‌5) Fehlerhafte Stellen: Ein weiterer gravierender Fehler, der bei einem Selbstversuch passieren kann, ist das unzureichende Verputzen sensibler und schwieriger Stellen. Dazu zählen Wandecken, Fensterbänke und Stellen hinter Leitungen wie der Sanitär- und Elektroinstallation. Wenn sensible Stellen nicht richtig verputzt werden, zieht es durch die unvermörtelten Spalten kalt in den Raum. Das erhöht die Heizkosten enorm und erschwert das Energiesparen. Nicht zuletzt kann sich durch einen Fehler beim Verfugen die Feuchtigkeit in den Wänden festsetzen und zur Bildung von Schimmel führen. Dieser Fehler hätte sowohl bei einem Neubau als auch bei einer Altbausanierung gravierende Folgen. Die Maurer:innen verputzen daher, bevor die Leitungen gelegt werden. 

    ‌6) Vorwandinstallationen beachten: Achten Sie darauf, dass im Badezimmer die Wand hinter der Vorwandinstallation gründlich verputzt wird! Das Verputzen ist trotz der Verdeckung bei einem Vorbau der WC-Spülung und des Anbringens von Gipskartons, auch Rigips genannt, notwendig, um die Wand vor Feuchtigkeit zu schützen. 

    ‌7) Zu niedrige Temperatur: Manchmal wird übersehen, dass die Temperatur eine ausschlaggebende Rolle spielt. Bei Temperaturen unter fünf Grad Celsius soll nicht verputzt werden, da Putz und Mörtel sonst nicht binden. Wenn die kalte Jahreszeit schon gekommen ist und Sie nicht mehr mit dem Verputzen warten wollen, dann organisiert Ihre Maurerbetrieb eine Baustellenheizung. Die Temperatur der Wand wird erhöht und dem Verputzen steht nichts mehr im Weg. Sobald der Putz an der Wand ist, dauert es in etwa ein bis zwei Tage, bis er angebunden ist. Danach verträgt der Putz auch die niedrigeren Temperaturen und Sie können die Baustellenheizung entfernen. 

    ‌8) Zu hohe Temperaturen:
    Nicht geeignet für das Auftragen des Putzes sind auch Temperaturen von über 30 Grad Celsius. Der Putz trocknet dann zu schnell und es können Risse entstehen.
    Hinweis:
    Den Putz richtig handhaben: Der Putz muss vor allem trocken gelagert werden, denn Feuchtigkeit macht ihn unbrauchbar. Daher sollte der Putz immer drinnen aufbewahrt werden und möglichst nicht in den Regen kommen. Putz darf auch nicht zu lange gelagert werden, denn nach zu langer Lagerung lässt er sich nicht mehr so leicht anrühren und haftet weniger gut an der Wand.
    Ihre Maurerprofis wissen auch, welcher Putz für die jeweilige Wand gewählt werden muss. Neben dem Kalk-Zement-Putz gibt es Silikat-, Lehm- und Kunstharzputze sowie Haftputzgips.

    Putzarten

    Welcher Putz zur Verwendung kommt, hängt von mehreren Faktoren ab. Einerseits kommt es auf den Untergrund an. Ist dieser stark saugend oder schwach saugend? Andererseits ist auch die Raumqualität wichtig. Ob es sich um einen trockenen Raum oder um einen feuchten Raum handelt, spielt bei der Wahl des Putzes eine bedeutende Rolle. Ein Faktor ist zudem, ob ein Neubau oder eine Altbausanierung ansteht. 

    ‌Grob unterschieden wird in erster Linie zwischen dem Nass- und dem Trockenputz. Der Nassputz ist der traditionelle Putz, der mithilfe von Wasser, Bindemitteln und Gesteinskörnern gemischt wird. Der Nassputz muss im Gegensatz zum Trockenputz über mehrere Tage getrocknet werden. Zum Trockenputz, der heute immer öfter zum Einsatz kommt, gehören Bauplatten, die auf speziellen Konstruktionen an die Wand und an die Decke montiert werden. 

    ‌Wenn Sie sich heutzutage Ihre Wände mit einem Nassputz verputzen lassen, finden Sie bereits fertig gemischte Mauermörtel, die nur noch mit Wasser angesetzt werden müssen. Der Trockenmörtel kann dann ganz einfach nach den Angaben des Herstellers angerührt werden. Maurer:innen verwenden gerade bei großen Baustellen im Außenbereich eine Mischmaschine zur Herstellung des Mörtels. Zusätzlich kann bei der Mörtelherstellung für Außenwände bereits der passende Farbstoff für die Wand zugesetzt werden. Somit ersparen Sie sich das zusätzliche Streichen der Außenwände. 

    ‌Die Wahl des Putzes hängt auch immer vom Raum ab. Für Innenräume verwenden Maurer:innen meistens Gipsputze wegen der einfachen Verarbeitung. Auch Lehm- und Kalkputze sind immer öfter im Einsatz. Sie haben umweltschonende Eigenschaften und positive Effekte auf das Raumklima. Der Kalkputz findet aufgrund der Schimmelresistenz am häufigsten im Badezimmer Anwendung. Für den Außenbereich ist der Kalk-Zement-Putz am besten geeignet. 

    ‌Wenn ein Nassputz verwendet wird, werden je nach Raum die folgenden Putzarten ausgewählt:
  • Haftputz: Der Haftputz kommt zum Einsatz, wenn der Untergrund schwach saugend ist. Das ist etwa bei Beton oder Fliesenspiegeln der Fall, wenn der Raum trocken ist. 
  • Kalkputz: der Kalkputz zeichnet sich durch seine idealen wohnhygienischen Eigenschaften aus. Einziger Nachteil ist, dass der Kalkputz lange Zeit zum Anbinden braucht und in zwei Lagen, mit einer Trockenzeit nach jeder Lage, aufgetragen werden muss. Ein großer Vorteil des Kalkputzes ist, dass das Auftragen mit wenig Feuchtigkeit möglich ist und der Putz somit auch schneller an der Wand trocknet. Für eine Tonne Trockenmörtel werden nur zirka 180 Liter Wasser benötigt. Durch die geringe Wassermenge wird auch verhindert, dass die Wand zu feucht ist und sich Schimmelsporen bilden. Neben der schimmelhemmenden Wirkung ist der Kalkputz auch antibakteriell, schadstofffilternd und desinfizierend. Da der Kalkputz alkalisch ist, muss unbedingt mit Handschuhen gearbeitet werden.  
  • Kalk-Zement-Putz: Der sehr stabile Putz ist für stark saugenden Untergrund geeignet, zum Beispiel Kalksandsteinmauern, Altziegel oder Betonstein. Der Vorteil des Kalk-Zement-Putzes ist, dass er resistent gegen Schimmel und Feuchtigkeit ist und daher besonders für Nassräume wie das Badezimmer verwendet wird. Als universeller Putz wird er im Speziellen für das Verputzen von Außenmauern verwendet. Er hat eine hohe Druck- und Abriebfestigkeit. Auch der Kalk-Zement-Putz ist alkalisch, was das Arbeiten mit Handschuhen voraussetzt.  
  • Lehmputz: Der Lehmputz ist für die meisten Räume geeignet. Er ist zwar instabiler, hat aber den großen Vorteil, dass er Feuchtigkeit aufnimmt und bei Bedarf wieder an den Raum abgibt. Außerdem ist er wärmeisolierend und schadstofffilternd. Lehmputz ist nicht alkalisch und schützt somit nicht vor Schimmelsporen. Daher ist der Lehmputz nicht für Badezimmer geeignet. Lehm muss sogar vor Wasser geschützt werden. Der Lehmputz ist eine traditionelle Art des Verputzens und außerdem die ökologischste Wahl unter allen Putzarten. Lehmputze eignen sich daher auch ideal für Allergiker:innen. Lehmputz ist sogar wiederverwertbar, weil man alten Lehmputz einfach neu aufbereiten kann.  
  • Gipsputz: Der Gipsputz wird nur für das Verputzen von Innenwänden verwendet und ist eine ideale Basis für Tapeten, Fliesen oder Farbe, weil er die Feuchtigkeit aus dem Raum aufnimmt. Sobald die Luftfeuchtigkeit im Raum abnimmt, gibt der Gipsputz die Feuchtigkeit wieder ab. Gipsputz zieht schnell ein, schimmelt nicht und ist leicht zu verarbeiten. Für Nassräume ist der Gipsputz allerdings nicht geeignet. 
  • Wärmedämmputz: Er wird auch Thermoputz genannt, besitzt eine Wärmeleitfähigkeit und wird daher gern als Unterputz auf Fassaden aufgetragen. Der Wärmedämmputz eignet sich als Grundierung für Edelputze, auch Oberputze genannt. Wärmedämmputze werden zum Beispiel bei Niedrigenergiehäusern eingesetzt, wenn die notwendige Wärmedämmung nicht durch den Wandbaustoff erreicht wird.  
  • Kunstharzputz: Dem Kunstharzputz ist meistens ein organisches Bindemittel beigesetzt. Dieser Putz wird durch das Zumischen von mineralischen und organischen Bindemitteln für den Oberputz eingesetzt. Als Unterputz kommt der Kunstharzputz auch zum Einsatz, da er sehr elastisch ist und trotz Bewegung im Untergrund keine Risse entstehen. Kunstharzputze können außerdem sehr dünn aufgetragen werden und trocknen schneller als mineralische Putze. 
  • Edelputz: Der Edelputz kommt fix und fertig gemischt im Sack oder im Eimer. Dieser Putz eignet sich für die Herstellung von Dekorationen und Stuckaturen an den Wänden. 
  • Innenwände verputzen lassen

    Ob Innen- oder Außenwand – Maurerbetriebe sind Ihre Ansprechpartner, wenn Sie Ihre Wände verputzen lassen möchten. Hier erfahren Sie, wie die Profis beim Verputzen der Wände vorgehen und welche Schritte notwendig sind, um eine Wand gründlich zu verputzen.

    Verwendete Materialien und Werkzeug

  • Malervlies und Abdeckfolien für Fenster- und Türrahmen 
  • Eimer, Bottich und Rührlöffel zum Anrühren der Putzmasse
  • eventuell einen Rührquirl für die Bohrmaschine 
  • Putzmischung
  • Grundierung
  • Spachtelmasse und je nach Bedarf Klebebänder und Gewebebänder 
  • Abziehplatten 
  • Kelle zum Werfen des Putzes an die Wand 
  • Glättkelle oder Kartätsche zum Glattstreichen der Putzmasse 
  • Abziehlatte zum Glätten des Putzes 
  • Katzenzungen, kleine Kellen, für schwierig zu erreichende Stellen 
  • Reibebrett, Gitter-Rabot für die Strukturierung im Putz 
  • eventuell Putzprofile für eine gleichmäßige Arbeit an der Wand 
  • Eckschienen für Fenster- und Türstöcke 
  • Malerquaste zum Befeuchten der Wände 
  • Putzprofilmörtel, Richtlatte und Wasserwaage 
  • Langflorroller 
  • Raum ausmessen

    Bevor Maurer:innen mit dem Verputzen der Wand beginnen, wird mit einem Laser-Entfernungsmesser der Raum ausgemessen, um die genauen Materialmengen zu ermitteln.

    Reinigen und Prüfen der Wand

    Zuallererst ist es wichtig, dass die Wand, die verputzt werden soll, sauber ist und keine Materialschäden festgestellt werden können. Alte Tapeten werden abgetragen und alte Putzreste entfernt. Ihre Fenster und Fensterbänke bleiben durch sorgfältiges Abkleben mit Folie geschützt. 

    ‌Wichtig ist zudem das Prüfen des Untergrunds. In einem ersten Schritt werden deshalb die Handwerker:innen vor dem Verputzen das Material der Mauer prüfen, um festzustellen, ob Schäden im Mauerwerk sind, und sicherzustellen, dass die Mauer tragfähig ist. Das ist vor allem bei einer Altbausanierung von großer Bedeutung. Mit einem Hammer erfolgt die Klopfprobe. Die Profis tragen eventuell Schmutzschichten, Farbnasen oder Putzreste von der Mauer ab. Die Oberfläche wird anschließend gebürstet, um Staub zu entfernen. Mit Anputzleisten können die Fenster mit Abdeckfolie abgeklebt werden.

    Grundierung auftragen oder Wand nässen

    Die Grundierung ist wichtig, damit die Wand nicht die Feuchtigkeit aus dem Putz anzieht. Eine Grundierung mit Tiefengrund wird großflächig aufgetragen. Das hilft dabei, den Untergrund schwach saugend zu machen. Maurer:innen wählen die zur Wand passende Grundierung.
    Hinweis:
    Haben Sie rote Ziegelwände, dann sollten diese vor dem Verputzen noch ausreichend genässt werden. Das Wasser wird dafür mit einer Bürste oder einem Quast auf die Ziegelwand aufgetragen. Nur dann kann die Ziegelwand den Putz aufnehmen. Eine Grundierung ist bei der Ziegelwand nicht notwendig.

    Putzprofile und Eckschienen

    Manche Maurer:innen arbeiten mit Putzprofilen, andere nicht. Putzprofile erleichtern das Auftragen und Verstreichen des Putzes. Eckschienen dienen zusätzlich dem Schutz der Fensterkanten. Das macht das Verputzen an den Ecken wesentlich leichter und schützt die Fensterkanten außerdem vor Beschädigungen. 

    ‌Schnellputzprofile sind Schienen, die das Anbringen und das Verstreichen des Putzes einfacher machen. Die Schnellputzprofile werden an der Wand in einem Abstand von etwa 60 bis 90 Zentimetern angebracht. Zum Anbringen der Schnellputzprofile verwendet man einen Putzprofilmörtel, der in einem Abstand von 30 bis 40 Zentimetern aufgetragen wird und die Schienen so an der Wand hält. 

    ‌Vor dem Auftragen des Putzes wird die Wand angefeuchtet.

    Putz mischen

    Die Maurerprofis rühren den Putz an, indem der Putzmörtel mit Wasser nach der Anleitung des Herstellers gemischt wird. Für größere Mengen wird ein Rührquirl verwendet, der ganz einfach auf die Bohrmaschine aufgesetzt werden kann. Wichtig ist, dass die Masse klumpenfrei angerührt wird. Sobald der Mörtel glattgerührt ist, wartet man einige Minuten, ehe es ans Verputzen der Wand geht. Die Maurer:innen achten darauf, immer die richtige Menge Putz anzurühren, damit die Masse nicht trocken wird, bevor sie verwendet werden kann.

    Auftragen des Putzes

    Für das Anmischen des Unterputzes eignet sich eine Kalk-Zement-Putzmischung. Die Maurer:innen werfen die Unterputzmischung an die Wand und ziehen den Putz mit einer Glättkelle nach oben. Wenn nur kleinere Unebenheiten an der Wand ausgeglichen werden sollen, reicht es, den Putz mit einer Spachtel auf die Wand aufzutragen und glattzuziehen. 

    ‌Die Maurerprofis arbeiten rasch und zügig, werfen eine Kelle Putz nach der anderen auf die Wand und glätten anschließend mit der Kelle oder einer Glättscheibe die Stelle. Diese Arbeit erfordert viel Geschick und Übung. 

    ‌Die Unterputzschicht kann auch mit einer Abziehplatte von unten nach oben glattgezogen werden und sollte mindestens 10 Millimeter dick sein. Gearbeitet wird jeweils zwischen den zwei Schienen des Schnellputzprofils.

    Putz wird glattgezogen

    Sobald der Putz innerhalb der Schienen der Schnellputzprofile aufgetragen wurde, ziehen die Maurer:innen mit einer Abziehplatte das Putzprofil glatt. Auch hier muss gleichmäßig und zügig gearbeitet werden.
    Achtung:
    Wer seine Wand nicht streichen will und die Wand mit ihrer Struktur belassen möchte, lässt den Putz nicht abziehen. Stattdessen kann dem Putz mit einem Reibebrett oder einem Schwammfilz eine beliebige Struktur gegeben werden. So haben Sie statt eines glatten Looks eine raue oder gefilzte Struktur an der Wand.
    Die Fenster und Ecken werden anschließend mit einer Glättkelle ebenfalls verputzt. Vor dem Auftragen des Oberputzes muss der Unterputz vollständig durchgetrocknet sein. Nach dem Verputzen lassen Sie den Raum besser für einige Tage durchlüften. Es kann je nach Putzstärke zwei bis vier Wochen dauern, bis der Putz vollständig an der Wand getrocknet ist. Warten Sie also, bevor Sie sich an die Wandgestaltung machen!

    Oberputz und Klebespachtel

    Wenn Sie vorhaben, Ihre Wand zu tapezieren, wird zuerst ein dünne Schicht Klebespachtel mit einer Traufel auf die Wand aufgetragen. Der Spachtel wird mit einem Filzbrett oder einem Reibebrett geglättet – für eine glatte Oberfläche und als idealer Untergrund für das Streichen von Farbe oder das Anbringen einer Tapete. 

    ‌Wenn Sie Ihre Wand nicht streichen möchten, sondern den Oberputz frei lassen möchten, dann empfiehlt es sich, nochmals eine Grundierung aufzutragen und dann erst den Oberputz an die Wand zu bringen. Die Grundierung hilft beim Fixieren des Oberputzes. Je nach Oberputz, ob mineralisch oder pastös, erreicht man unterschiedliche Ergebnisse auf der Wandoberfläche. Der Oberputz wird zum Schluss noch abgezogen und mit einer Kelle oder mit der Hand, nach gewünschtem Wandeffekt, modelliert. 

    ‌Wenn die Wandfläche an einer Stelle zu dick verputzt ist, kann man das überschüssige Material mit einem Gitter-Rabot abtragen. Nach dem Verputzen müssen alle Geräte möglichst bald gereinigt werden. Das ist wichtig, weil der Putz sonst festtrocknet und sich nicht mehr entfernen lässt. Am besten lassen sich die Geräte mit heißem Wasser sauber machen. 

    ‌Kleinere Fehler an der Wand können mit Schleifpapier und einem Oberflächenspachtel auch im Nachhinein noch ausgebessert werden.
    Achtung:
    Wenn Sie die Wand anschließend tapezieren möchten, informieren Sie vorab Ihren Maurerbetrieb! Statt einer Schicht Unterputz werden dann zwei Schichten Unterputz aufgetragen. Zwischen dem Auftragen muss nicht gewartet werden, bis der Putz trocken ist. Es wird wie gewohnt mit dem Oberputz weitergearbeitet.

    Decke verputzen

    Auch beim Verputzen der Decke müssen zuerst alle Rückstände entfernt und die Decke von Schmutz und Staub befreit werden. Sind an der Decke Trockenbauplatten angebracht und Plattenstöße vorhanden, werden diese mit einem Fugenband verstärkt. Dazu verwenden Maurer:innen eine Mischung aus Holzleim und Wasser, das über das Fugenband gestrichen wird. Sobald die Verstärkung getrocknet ist, wird die Fuge verspachtelt. Nach der Trocknungszeit der Spachtelmasse wird mit einem Schleifgitter geglättet. 

    ‌Jetzt ist es an der Zeit, die Putzgrundierfarbe an der Decke anzubringen. Dazu verwenden Maurer:innen einen Farbroller für eine gleichmäßige Oberfläche. Nach dem Trocknen kommt noch eine Schicht Rollputz auf die Putzgrundierfarbe. Je nach Belieben kann die Optik des Rollputzes mit der Technik des Auftragens variiert werden. Ein Flächenstreicher erzielt eine andere Optik als eine Schaumstoffrolle oder ein Erbslochroller.

    Wände verputzen lassen – die Kosten

    Die Kosten für das Verputzen einer Wand hängen von einigen Faktoren ab. Je nach Art und Qualitätsstufe des Putzes und der notwendigen Materialien können Sie in etwa mit 30 bis 70 Euro pro Quadratmeter rechnen. Bei einer Altbausanierung kann es sein, dass zusätzliche Vorarbeiten an den Wänden notwendig sind, um alte Farb- oder Putzreste vollständig zu entfernen. Wenn Sie Ihre Wände verputzen lassen, fallen neben den Materialkosten auch die Kosten für die geleisteten Arbeitsstunden der Handwerker:innen an. Zusätzlich müssen Sie noch die An- und Abfahrtskosten der Maurer:innen dazurechnen.

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    Bei einer Wandfläche von 22 m² belaufen sich die Kosten für das Material in etwa auf 900Euro. In den Materialkosten inkludiert sind beispielsweise die Haftbrücke, das Unterputzprofil, das Eckprofil und vieles mehr. Die Handwerkerkosten sind je nach Betrieb unterschiedlich, daher lassen sich pauschal keine Fixbeträge nennen. Am besten ist es, wenn ein Fachbetrieb aufgesucht wird und diese sich mit dem konkreten Vorhaben ein Bild machen können und so ein seriöses Angebot erstellen können. 

    ‌Grob können nachstehende Preisangaben zur Orientierung dienen, diese ersetzen keine Beratung durch den Bauhandwerker: 

    ‌Für den Ausgleichsputz können Sie mit in etwa 5 bis 20 Euro pro m² rechnen. Für den Kalk-Gips-Putz, einlagig aufgetragen, zahlen Sie zwischen 12 und 20 Euro. Je nach Qualitätsstufe kann sich der Preis aber auch auf 26 Euro pro m² erhöhen. Ein einlagiger Kalk-Zement-Putz kommt auf in etwa 14 bis 24 Euro pro m², zweilagig und gefilzt erhöht sich der Preis auf 32 Euro pro m². Ein Lehmputz kostet einlagig ungefähr zwischen 20 und 30 Euro pro m². Ein zweilagiger Lehmputz ist fast doppelt so teuer und kostet zwischen 38 und 55 Euro pro m². 

    ‌Lassen Sie sich bei Ihrem nächsten Maurerfachbetrieb ein Angebot machen! Die Maurer:innen kommen direkt zu Ihnen und stellen fest, welche Vorarbeiten notwendig sind. Speziell bei einer Altbausanierung kann es notwendig sein, alte Leitungen vorab auszutauschen, ehe Sie die Wände verputzen lassen können.

    Wände verputzen – Bauen & Wohnen

    Wie verputze ich eine Innenwand?

    Innen wie außen muss zuerst der Zustand der Mauer geprüft werden. Dazu verwenden Maurer:innen einen Hammer und mit leichten Klopfschlägen wird festgestellt, ob Schäden im Mauerwerk sind. Sobald die Mauer gereinigt wurde und staubfrei ist, kann eine Grundierung aufgetragen werden. Nach der Grundierung kommt der Unterputz an die Reihe. Zwischen mehreren Lagen Putz sollten Sie darauf achten, die Trockenzeit einzuhalten. Das ist essenziell für die Haltbarkeit des Putzes, damit keine Risse entstehen. 

    ‌Weiterlesen: Innenwand verputzen lassen

    Welchen Putz nehme ich zum Verputzen?

    Welcher Putz in Frage kommt, ist nicht zuletzt davon abhängig, ob Sie eine Innen- oder eine Außenwand verputzen lassen und ob es sich um einen Nassraum wie das Badezimmer handelt. Heutzutage erlebt der Lehmputz aufgrund seiner Umweltverträglichkeit und der positiven Wirkung auf das Raumklima eine Renaissance. Der Lehmputz nimmt allerdings Feuchtigkeit auf und ist deshalb nicht für Nassräume geeignet. Der klassische Kalk-Zement-Putz ist hingegen universell einsetzbar und sehr stabil. Lassen Sie sich bei der Wahl des Putzes von Maurer:innen beraten und sich die Vor- und Nachteile von Gips-, Kalk- oder Wärmedämmputzen erklären! 

    ‌Weiterlesen: Putzarten

    Kann man selbst Wände verputzen?

    Da es sich beim Verputzen von Wänden um eine komplexe Arbeit handelt, bei der man rasch und effizient vorgehen muss, sind Maurer:innen Ihre professionellen Ansprechpartner. Fehler beim Verputzen von Wänden können gravierende Schäden zur Folge haben. Vor allem wenn unzureichend verputzt wird und schwierige Stellen vergessen werden, kann Luft durch das Mauerwerk ziehen und im schlimmsten Fall zu Schimmel an der Wand führen. 

    ‌Weiterlesen: Fehler beim Verputzen vermeiden

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