Särge in einem Bestattungsinstitut ©

Sarg oder Urne wählen – welche Arten der Bestattung gibt es?

Wenn ein naher Angehöriger verstirbt, stellt sich die Frage, ob ein Sarg oder eine Urne die richtige Wahl ist. Die Bestattung sollte stets ganz im Sinne des Verstorbenen gestaltet werden.

Sarg oder Urne wählen?

Nach dem Tod eines nahen Angehörigen obliegt es den Hinterbliebenen, die Beerdigung zu organisieren. Wenn der Verstorbene vor seinem Ableben nicht geäußert hat, welche Art der Bestattung er wünscht, müssen dies die Angehörigen entscheiden. Dabei stellt sich unter anderem auch die Frage, ob man einen Sarg oder eine Urne wählen sollte. 

‌Grundsätzlich ist die Wahl zwischen einer Erdbestattung im Sarg und einer Feuerbestattung mit anschließender Urnenbeisetzung eine persönliche Entscheidung, die von verschiedenen Faktoren abhängt und von der Person getroffen wird, die die Beerdigung organisiert. Bei der Entscheidung spielen religiöse und kulturelle sowie persönliche Präferenzen – und immer öfter auch ökologische Aspekte eine Rolle. 

‌Im folgenden Beitrag erfahren Sie, welche Optionen es hinsichtlich der Beerdigung gibt und mit welchen Vor- und Nachteilen diese verbunden sind. Hilfreiche Hinweise zur Organisation einer Beerdigung und einer Trauerfeier finden Sie zudem in diesem praktischen Ratgeber inklusive Checkliste für die richtige Planung.

Geschichte der Bestattung – eine Zeitreise durch die Kulturen

Bestattungsrituale sind seit Anbeginn der Menschheit ein Teil der menschlichen Kultur und Spiegel der jeweiligen religiösen, sozialen und kulturellen Wertvorstellungen. Die Art und Weise, wie Menschen ihre Verstorbenen bestatten, hat sich im Lauf der Geschichte und über verschiedene Kulturen hinweg ständig weiterentwickelt.

Frühgeschichtliche Bestattung

Die ersten Belege für Bestattungspraktiken stammen aus der Altsteinzeit (Paläolithikum) vor etwa 100.000 Jahren. In dieser Zeit wurden Verstorbene oft in Gräbern mit Grabbeigaben wie Werkzeugen, Waffen und Schmuckstücken beigesetzt. Diese frühen Bestattungsrituale deuten darauf hin, dass die Menschen bereits damals an ein Leben nach dem Tod oder zumindest an die Bedeutung des Andenkens an die Verstorbenen glaubten.

Ägyptische Bestattungen

Die altägyptische Kultur ist bekannt für ihre aufwendigen Bestattungsrituale und ihre beeindruckenden Grabanlagen, die in den gewaltigen Pyramiden der Pharaonen gipfelten. Die Ägypter glaubten an ein Leben nach dem Tod und bereiteten die Verstorbenen durch Mumifizierung und Bestattung in Grabkammern auf ihre Reise ins Jenseits vor. Pharaonen und hochrangige Beamte wurden bereits vor 5.000 Jahren in prächtigen Pyramiden und Felsengräbern beigesetzt, die mit wertvollen Grabbeigaben gefüllt waren, um ihnen im Jenseits Wohlstand und Schutz zu gewähren. Außerdem fungierten diese Gräber als Kultstätten, an denen religiöse Riten durchgeführt wurden.

Griechische und römische Bestattungen

In der griechischen und römischen Antike bestattete man Verstorbene üblicherweise außerhalb der Stadtmauern in sogenannten Nekropolen. Die Griechen praktizierten sowohl Erdbestattungen als auch Feuerbestattungen in Kremationen, wobei die Asche des Verstorbenen in einer Urne beigesetzt wurde. Im antiken Rom bevorzugte man die Feuerbestattung und es war üblich, die Urnen in speziellen Grabkammern, den sogenannten Kolumbarien, aufzubewahren. Beide Kulturen legten großen Wert auf Grabinschriften und Grabdenkmäler, die an die Verstorbenen erinnerten.

Christliche Bestattungen

Mit der Verbreitung des Christentums in der Spätantike und im Mittelalter änderten sich die Bestattungspraktiken. Die Christen bevorzugten Erdbestattungen, da sie an die leibliche Auferstehung der Toten nach Vorbild der Auferstehung Jesu Christi glaubten. In dieser Zeit verbreitete sich der Brauch, Verstorbene auf Friedhöfen in der Nähe von Kirchen oder Klöstern zu bestatten.

Moderne Bestattungen

Neben traditionellen Erd- und Feuerbestattungen, die weiterhin von einem Großteil der Menschen bevorzugt werden, haben sich neue Bestattungsformen herausgebildet. Viele Menschen wählen beispielsweise eine Naturbestattung in einem Friedwald oder auf See. Des Weiteren gibt es die Möglichkeit, sich in einem Kolumbarium oder sogar im Weltraum bestatten zu lassen. Wer eine besonders exklusive Bestattung wünscht, entscheidet sich für die sogenannte Diamantbestattung und bleibt seinen Hinterbliebenen als unvergängliches Schmuckstück erhalten.

Bestattungsarten

Der Tod ist ein unvermeidlicher Teil des Lebens. Wie wir unsere Verstorbenen bestatten, sagt viel über unsere Kultur und unseren Glauben aus. Wenn Sie die Beerdigung eines Angehörigen planen, der nicht explizit seine Wünsche geäußert hat, stehen verschiedene Möglichkeiten zur Wahl. 

‌Bestattungsarten:
  • Erdbestattung
  • Feuerbestattung
  • Seebestattung 
  • Bestattung im Kolumbarium 
  • Baumbestattung
  • Weltraumbestattung 
  • Diamantbestattung  
  • Erdbestattung

    Die Erdbestattung ist eine traditionelle und weit verbreitete Form der Bestattung. Dabei wird der Verstorbene in einem Sarg oder einer umweltfreundlichen Alternative, wie einem biologisch abbaubaren Leichensack, beigesetzt. Die Beisetzung des Sarges erfolgt in einem Grab, das anschließend mit Erde bedeckt wird. Grabsteine oder Gedenktafeln dienen als bleibende Erinnerung an den Verstorbenen.

    Feuerbestattung

    Bei der Feuerbestattung wird der Körper des Verstorbenen verbrannt. Dies ist ebenfalls eine verbreitete Bestattungsform, die auch in Deutschland immer häufiger gewählt wird. Die Asche des Verstorbenen wird anschließend in einer Urne aufbewahrt oder an einem bestimmten Ort verstreut. Feuerbestattungen sind in vielen Kulturen und Religionen verbreitet und werden nicht nur im Christentum, sondern auch im Hinduismus, Buddhismus und Sikhismus praktiziert.

    Seebestattung

    Bei der Seebestattung wird der Leichnam oder die Asche des Verstorbenen ins Meer überführt und dort beigesetzt oder verstreut. Diese Form der Bestattung ist vor allem bei Angehörigen der Seefahrt oder Menschen, die eine besondere Beziehung zum Meer hatten, beliebt. Bei der Seebestattung wird die Asche direkt ins Wasser gestreut oder in einer Urne, welche sich im Wasser nach einiger Zeit vollständig auflöst, dem Meer übergeben. Aus Gründen des Umweltschutzes dürfen bei der Trauerfeier nur Blumen oder andere Beigaben, die sich ebenfalls rückstandslos auflösen, ins Meer geworfen werden.

    Bestattung im Kolumbarium

    Dabei handelt es sich um eine moderne Form der Urnenbestattung, bei der die Urnen in speziell dafür vorgesehenen Nischen in einem Gebäude oder einer Mauer aufbewahrt werden. Kolumbarien bieten eine platzsparende und ästhetisch ansprechende Alternative zu traditionellen Friedhöfen mit Urnengräbern. Besonders beliebt ist diese Bestattungsvariante in Großstädten, in denen Platz für Friedhöfe nur begrenzt vorhanden ist.

    Baumbestattung

    Die Baumbestattung ist eine umweltfreundliche Alternative zu anderen Bestattungsarten und wird deshalb zunehmend beliebter. Bei einer Baumbestattung wird die Asche des Verstorbenen in einer biologisch abbaubaren Urne beigesetzt und unter einen Baum in einem Bestattungswald, der als Friedwald bezeichnet wird, vergraben. Diese Art der Bestattung ermöglicht es, dass der Verstorbene Teil eines lebendigen Ökosystems wird und zur Schaffung neuer Lebensräume beiträgt. Häufig erinnern zentral aufgestellte Gedenktafeln oder individuelle Grabstelen vor dem Baum, an dem die Urne beigesetzt wurde, zusätzlich an den Verstorbenen.

    Weltraumbestattung

    Die Weltraumbestattung ist eine innovative und futuristische Bestattungsform, bei der eine kleine Menge der Asche (meist ein bis sieben Gramm) des Verstorbenen mittels einer Trägerrakete ins Weltall geschossen wird. Die Asche verbleibt entweder im Weltraum oder die Flugbahn wird so gewählt, dass die Asche wieder in die Erdatmosphäre eintritt und dort verglüht. Diese Bestattungsform ist besonders für Menschen geeignet, die entweder zu Lebzeiten extrem vom Weltall fasziniert waren oder einen symbolischen Neuanfang im Jenseits wünschen. Eine Weltraumbestattung im Orbit kostet zwischen 2.500 und 5.000 Euro.

    Diamantbestattung

    Bei einer Diamantbestattung wird ein Teil der Asche des Verstorbenen in einen Diamanten umgewandelt. Dies geschieht durch einen aufwendigen und dementsprechend kostspieligen Prozess, bei dem die Asche hohen Temperaturen und Druckverhältnissen ausgesetzt wird, wodurch sie sich in einen künstlichen Diamanten verwandelt. Dieser Diamant kann als Schmuckstück getragen oder aufbewahrt werden und dient als bleibende Erinnerung an den Verstorbenen. Die Kosten für einen solchen Erinnerungsdiamanten betragen mindestens 4.000 Euro, die zusätzlich zu den Bestattungskosten für die Urnenbestattung anfallen.

    Erdbestattung – traditionelles Bestattungsritual

    Die Erdbestattung ist weltweit die am weitesten verbreiteten Bestattungsform. Bei der Erdbestattung wird der Leichnam des Verstorbenen in einem Grab beigesetzt und anschließend mit Erde bedeckt. Die Erdbestattung hat in vielen Kulturen und Religionen eine lange Tradition. Viele Menschen schätzen den Gedanken, dass die Angehörigen das Grab besuchen, liebevoll pflegen und mit Blumen schmücken. Auch für die Familie und Freunde ist es tröstlich, dass es einen bestimmten Ort gibt, an dem man die Gegenwart der verstorbenen Person wahrnimmt und dem geliebten Menschen gedenken kann.

    Wie läuft eine Erdbestattung ab?

    Der Ablauf einer Erdbestattung vollzieht sich üblicherweise in mehreren Schritten: 

    ‌Vorbereitung des Leichnams: Der Verstorbene wird gewaschen und angekleidet, bevor er in den Sarg gelegt wird. In einigen Kulturen und Religionen erfolgt die Vorbereitung des Leichnams nach bestimmten rituellen Vorgaben und häufig bestimmen Menschen bereits zu Lebzeiten, in welcher Kleidung sie beerdigt werden möchten. 

    ‌Trauerfeier: Die Trauerfeier findet in der Regel in einer Kirche, Kapelle oder an einem anderen angemessenen Ort statt. Hier haben Angehörige und Freunde die Möglichkeit, Abschied zu nehmen und gemeinsam zu trauern. Die Gestaltung der religiösen Zeremonie variiert entsprechend des Glaubens und der Tradition. 

    ‌Obwohl es nicht allgemein üblich ist, wünschen sich manche Menschen die Aufbahrung des Leichnams in einem offenen Sarg. Ein offener Sarg kann jedoch eine sehr starke emotionale Belastung für die Trauergäste bedeuten, wohingegen es anderen die Trauerarbeit erleichtert. 

    ‌Beisetzung: Nach der Trauerfeier wird der Sarg zum Friedhof oder Bestattungsort gebracht und in einem vorbereiteten Grab beigesetzt. Dies geschieht meist ebenfalls in einem feierlichen Rahmen, bei dem die Angehörigen dem Verstorbenen die letzte Ehre erweisen. 

    ‌Grabgestaltung: Nach der Beisetzung wird das Grab in der Regel mit einem Grabstein oder einer Gedenktafel versehen, um an den Verstorbenen zu erinnern. Die Grabpflege und -gestaltung liegt in der Verantwortung der Angehörigen und kann individuell gestaltet werden.

    Welche Bedeutung hat die Erdbestattung?

    Die Erdbestattung hat in vielen Kulturen und Religionen eine tiefe symbolische Bedeutung. Sie steht für die Rückkehr des Verstorbenen zur Erde, aus der er einst hervorgegangen ist. Dieses Konzept findet sich beispielsweise im christlichen Glauben, in dem die Erdbestattung die Hoffnung auf die leibliche Auferstehung der Toten zum Ausdruck bringt. Auch im Judentum und im Islam hat die Erdbestattung eine zentrale Bedeutung, da sie den Verstorbenen in die Nähe Gottes und in Erwartung der endgültigen Auferstehung bringt.

    Was ist bei der Auswahl des Sarges zu beachten?

    Den Sarg für die Beerdigung auszuwählen, ist eine sehr persönliche Entscheidung. Er ist ein zentrales Element bei der Erdbestattung und hat in vielen Kulturen eine lange Tradition, denn er dient als letzte Ruhestätte für den Verstorbenen und symbolisiert gleichzeitig die endgültige Trennung von der Welt der Lebenden. Die Verwendung von Särgen in Bestattungsritualen reicht bis in die Antike zurück. Bereits in den alten Kulturen Mesopotamiens, Ägyptens und Griechenlands wurden Särge als Ruhestätte für die Toten verwendet. In der römischen Kultur wurden Särge aus Stein, Marmor oder Blei angefertigt, während die ägyptischen Pharaonen in reich verzierten, vergoldeten Särgen bestattet wurden. In Europa wurden Särge überwiegend aus Holz hergestellt und mit Tüchern, Kissen und Decken ausgelegt.

    Funktionen des Sarges

    Der Sarg schützt den Leichnam des Verstorbenen vor äußeren Einflüssen und trägt zur Wahrung der Würde bei. Darüber hinaus dient der Sarg zur Einhaltung von Hygienevorschriften, denn er schirmt den Leichnam ab und verhindert dadurch die Übertragung von Krankheitserregern und die Ausbreitung von Gerüchen. Nicht zuletzt hat der Sarg eine symbolische Funktion, denn er bildet den Übergang vom Leben zum Tod und ist die letzte Ruhestätte eines Menschen.

    Materialien und Gestaltung von Särgen

    Im Lauf der Geschichte wurden Särge aus verschiedenen Materialien hergestellt wie Holz, Stein oder Metall. Heute werden die meisten Särge aus Holz gefertigt, entweder aus Massivholz oder aus Holzfaserplatten. Es gibt jedoch auch Särge aus Kunststoff oder sogar Pappe. Neben den traditionellen Särgen werden umweltfreundliche Alternativen angeboten, beispielsweise biologisch abbaubare Särge aus Weide, Bambus oder Kork

    ‌Wenn Sie einen Sarg kaufen, können Sie aus unterschiedlichsten Designs und Ausstattungsvarianten wählen. Traditionelle Särge weisen häufig eine sechseckige Form auf und sind mit Griffen und Verzierungen versehen. Moderne Särge sind oft schlichter und geradliniger gestaltet. Es besteht außerdem die Möglichkeit, den Sarg individuell anfertigen zu lassen.

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    Feuerbestattung – Alternative zur Erdbestattung

    Die Feuerbestattung, bei der der Leichnam des Verstorbenen verbrannt wird, ist eine Bestattungsform, die in vielen Kulturen und Religionen eine lange Tradition hat. Im Vergleich zur Erdbestattung hinterlässt die Feuerbestattung einen kleineren ökologischen Fußabdruck und wird oft aufgrund von Platzmangel bevorzugt. Es wird eine Urne für die Bestattung verwendet. 

    ‌Feuerbestattungen reichen bis in die Bronzezeit zurück und waren in vielen Kulturen, beispielsweise im antiken Griechenland und Rom, verbreitet. In Asien ist die Feuerbestattung in Ländern wie Indien, Nepal und Japan seit Jahrtausenden die vorherrschende Bestattungsform, denn die dort verbreiteten Religionen betrachten die Feuerbestattung als zentrales Bestattungsritual.

    Wie läuft eine Feuerbestattung ab?

    Der Ablauf einer Feuerbestattung vollzieht sich ebenso wie der einer Erdbestattung in mehreren Schritten: 

    ‌Vorbereitung des Leichnams: Der Verstorbene wird gewaschen und angekleidet und danach in einen Sarg oder eine spezielle Hülle gelegt. Der Sarg für die Feuerbestattung wird meist schlichter und einfacher gestaltet als bei einer traditionellen Erdbestattung. 

    ‌Trauerfeier: Die Trauerfeier findet in einer Kirche, Kapelle, im Krematorium oder an einem anderen angemessenen Ort statt. Angehörige und Hinterbliebene erhalten somit analog zur Erdbestattung die Möglichkeit, dem Verstorbenen in einem feierlichen Rahmen zu gedenken und Abschied zu nehmen. 

    ‌Kremation: Der Sarg oder die Hülle wird im Krematorium bei Temperaturen von 800 bis 1.000 Grad Celsius verbrannt. Nach dem Verbrennungsprozess werden die Asche und eventuelle Metallreste gesammelt, wobei man letztere vor der Urnenbeisetzung entfernt. 

    ‌Beisetzung der Asche: Die Asche des Verstorbenen wird in eine Urne gefüllt und kann anschließend auf verschiedene Arten beigesetzt werden. Gängige Optionen sind die Beisetzung in einem Urnengrab mit und ohne Grabstein oder in einer Urnenwand. Das Verstreuen der Asche auf See ist eine weitere Variante der Beisetzung.
    Hinweis:
    Darf man die Asche eines Verstorbenen verstreuen?

    Es ist in Deutschland nicht erlaubt, die Asche eines Verstorbenen frei zu verstreuen, denn es gilt die Friedhofspflicht (Friedhofszwang). In einigen Bundesländern gibt es jedoch auf Friedhöfen sogenannte Aschewiesen, wo man die Asche anonym verstreuen lassen kann.

    Es ist ebenfalls nicht gestattet, die Urne mit nach Hause zu nehmen, denn dadurch würde die Friedhofspflicht verletzt und die Totenruhe gestört. Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafen von bis zu 3.000 Euro geahndet, außerdem muss eine ordnungsgemäße Beisetzung nachgeholt werden. Die Urnenbeisetzung ist somit nur in einem Urnengrab, einem Kolumbarium, auf See oder in einem Friedwald möglich.

    Lockerungen dieser Vorschriften werden allerdings angestrebt. So dürfen in Bremen Angehörige die Urne auf einem Privatgrundstück beisetzen, wenn dies dem letzten Willen des Verstorbenen entspricht.

    Welche Bedeutung hat die Feuerbestattung?

    Die Feuerbestattung hat in vielen Kulturen und Religionen eine tiefe symbolische Bedeutung. Im Hinduismus symbolisiert das Feuer die Reinigung und Befreiung der Seele, um den Kreislauf von Tod und Wiedergeburt (Samsara) zu durchbrechen. Im Buddhismus steht die Feuerbestattung hingegen für die Vergänglichkeit des Lebens und die Notwendigkeit, sich von irdischen Bindungen zu lösen. In westlichen Kulturen wird die Feuerbestattung oft als Ausdruck der persönlichen Entscheidung und des Respekts vor der Umwelt betrachtet.

    Was ist bei der Auswahl der Urne zu beachten?

    Urnen dienen bei der Feuerbestattung als Behältnis für die Asche des Verstorbenen und ermöglichen die würdevolle Beisetzung der Asche. Die Gestaltung der Urnen kann auf unterschiedlichste Weise erfolgen. Wenn Sie einer Urne kaufen, können Sie aus einem Spektrum von reich verzierten Urnen mit Symbolen bis zu minimalistischen und schlichten Modellen wählen. 

    ‌Urnen werden aus verschiedenen Materialien angefertigt. Urnen aus Keramik sind langlebig, beständig gegen Witterungseinflüsse und lassen sich in unterschiedlichsten Formen, Farben und Designs gestalten. Besonders edel wirken Urnen aus Metall, wie Bronze, Kupfer oder Edelstahl. Es gibt außerdem Urnen aus Holz, die wiederum sehr natürlich wirken sowie Urnen aus Stein (z. B. Granit oder Marmor), die unvergänglich sind. Immer öfter werden Urnen aus biologisch abbaubaren und somit umweltfreundlichen Materialien wie Papier, Kork oder Weide gewählt (Bio-Urnen).

    Sarg oder Urne – welche Bestattungsform ist vorteilhafter?

    Die Wahl zwischen einer Erdbestattung im Sarg und einer Feuerbestattung mit anschließender Urnenbeisetzung ist eine Entscheidung, die von vielen Faktoren abhängt. Neben kulturellen und religiösen Überzeugungen spielen ökologische Aspekte und individuelle Vorlieben des Verstorbenen eine wichtige Rolle.

    Vor- und Nachteile der Erdbestattung

    In zahlreichen Kulturen und Religionen ist die Erdbestattung tief verwurzelt. Erdbestattungen stellen daher für viele Menschen eine vertraute und würdevolle Bestattungsform dar. Darüber hinaus ist das Grab für die Hinterbliebenen ein konkreter Ort für Trauer und Erinnerung. Außerdem empfinden es einige Menschen als beruhigend, dass der Leichnam im Sarg unversehrt bleibt. 

    ‌Nachteilig sind allerdings die Auswirkungen von Erdbestattungen auf die Umwelt. Sie hinterlassen einen größeren ökologischen Fußabdruck, insbesondere wenn der Sarg nicht aus nachhaltigen Materialien besteht oder sogar chemische Konservierungsstoffe verwendet werden. 

    ‌Des Weiteren ist zu bedenken, dass Friedhöfe viel Platz benötigen, der in dicht besiedelten Regionen knapp ist, sodass die Erdbestattung aufgrund der tendenziell höheren Nachfrage und des größeren Aufwands teurer ist als eine Feuerbestattung. Oft lehnen Menschen auch eine Erdbestattung ab, um den Angehörigen die Grabpflege zu ersparen. Urnengräber sind wesentlich kleiner und leichter zu pflegen.

    Vor- und Nachteile der Feuerbestattung

    Eine Feuerbestattung bietet mehr Flexibilität, denn die Asche des Verstorbenen kann in einem Urnengrab auf dem Friedhof oder im Friedwald beigesetzt, in einer Urnenwand platziert oder auf See sowie auf einer Aschewiese verstreut werden. Dies ermöglicht mehr Gestaltungsfreiheit bei der Wahl des Bestattungsortes und der Organisation der Trauerfeier. Ein weiterer Vorteil ist die bessere Umweltverträglichkeit, insbesondere wenn biologisch abbaubare Urnen verwendet werden. In dicht besiedelten urbanen Gegenden ist auch der geringere Platzbedarf ein nicht zu unterschätzender Vorteil. 

    ‌Die im Vergleich zur Erdbestattung geringeren Kosten sind ebenfalls ein Vorteil. Eine anonyme Feuerbestattung kostet ungefähr 2.000 Euro. Demgegenüber belaufen sich die Kosten für eine Erdbestattung inklusive Trauerfeier und Grabstein oft auf mehrere Zehntausend Euro. Wer einen Grabstein für das Urnengrab wünscht, muss mit Kosten von ungefähr 5.000 Euro rechnen. 

    ‌Manche Menschen haben jedoch moralische oder religiöse Bedenken gegenüber der Verbrennung in einem Kremation, weil dabei der Leichnam zerstört wird. Außerdem fehlt Angehörigen ein fester Ort für Trauer und Erinnerung, insbesondere wenn die Asche auf See oder einer Aschewiese verstreut oder die Urne anonym auf dem Friedhof beigesetzt wird. Dieser Nachteil lässt sich allerdings vermeiden, wenn man ein Urnengrab auf dem Friedhof oder im Friedwald auswählt. 

    ‌Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die Umbettung einer Urne wesentlich einfacher ist als die Verlegung eines Erdgrabes. Umbettungen können beispielsweise aus Gründen der Familienzusammenführung, durch den Umzug der Hinterbliebenen oder Ablauf der Ruhefrist sinnvoll sein. Die Umbettung erfolgt nach bestimmten Vorschriften, ist genehmigungspflichtig und wird von einem Bestattungsunternehmen durchgeführt.

    Fazit

    Die Entscheidung zwischen einer Erdbestattung im Sarg und einer Feuerbestattung mit Urne hängt von den individuellen Vorlieben, kulturellen und religiösen Überzeugungen sowie ökologischen Aspekten ab. Beide Bestattungsformen haben ihre Vor- und Nachteile und es gibt keine eindeutige Antwort darauf, welche Option die bessere ist. Um sich für eine Bestattungsart zu entscheiden, sollte man die die Wünsche und Bedürfnisse des Verstorbenen und der Hinterbliebenen berücksichtigen. Wer bereits zu Lebzeiten seine Präferenzen äußert, erleichtert den Angehörigen die Entscheidung.

    Sarg oder Urne wählen – Dekoration

    Wer entscheidet über die Art der Beisetzung?

    Die Entscheidung über die Art der Beisetzung obliegt den Hinterbliebenen, die die Beerdigung organisieren. Meist richten sich die Angehörigen nach den Wünschen des Verstorbenen, soweit diese bekannt sind. 

    ‌Weiterlesen: Sarg oder Urne wählen?

    Darf man die Asche an einem Ort seiner Wahl verstreuen?

    Diese Möglichkeit gibt es in Deutschland nicht, da dies einerseits gegen die Friedhofspflicht verstößt und andererseits als Störung der Totenruhe betrachtet wird. 

    ‌Weiterlesen: Feuerbestattung – Alternative zur Erdbestattung

    Welche Bestattungsart ist günstiger?

    Die günstigste Bestattungsart ist die Feuerbestattung mit anschließender anonymer Urnenbeisetzung, die ungefähr 2.000 Euro kostet. 

    ‌Weiterlesen: Sarg oder Urne – welche Bestattungsform ist vorteilhafter?

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