Wie funktioniert eigentlich eine Motorradkette?
Der große Nachteil dabei ist der hohe Wartungs- und Pflegeaufwand, den die Kette verlangt. Vor allem das regelmäßige Schmieren der Motorradkette ist unerlässlich und trägt deutlich zur Erhaltung und Funktionstüchtigkeit bei. Etwa alle 500 bis 1.000 km muss die Kette nachgefettet werden. Bei Nichtbeachtung dieses Pflegehinweises wird die Motorradkette erheblich früher den Geist aufgeben. Zur Veranschaulichung: Eine regelmäßig geschmierte und gereinigte Kette kann bis zu 40.000 km überstehen. Eine nicht oder unregelmäßig gepflegte Kette ist nicht selten schon nach 10.000 km oder weniger so abgenutzt, dass sie komplett ausgetauscht werden muss.
Eine Motorradkette ist ein wichtiges Bauteil der Maschine, dessen Pflege und Wartung man nicht vernachlässigen sollte. Andernfalls drohen nicht nur schneller Verschleiß und damit ein kostspieliger Ersatz, sondern auch ein Leistungsverlust. Zudem kommt es zu Lastwechselreaktionen, die Ungereimtheiten ins Fahrwerk bringen. Abgenutzte oder falsch gespannte Ketten bergen ein signifikantes Sicherheitsrisiko, weil sie abspringen, überspringen oder gar reißen können.
Aufbau und Funktion der Motorradkette
1) Kettenbolzen: Diese bilden den Kern der Kette.
2) Kettenhülse: Sie umgibt den Kettenbolzen.
3) Fettschicht: Zwischen Hülse und Bolzen ist eine Fettfüllung eingearbeitet.
4) Dichtringe: Die Dichtringe (O, X, Z ...) verhindern das Ausdringen des Schmierstoffes. Dadurch ist das innere Gelenk der Kette geschmiert.
5) Kettenrolle: Auf der Hülse läuft aber noch die Kettenrolle. Da dichtet keine Dichtung etwas ab. Sie dient umgangssprachlich als Kugellager. Sogenannte Wälzlager sind dazu da, um die Reibungskraft der Achsen zu verringern.
6) Kettenlaschen: Zur Seite hin bilden die Kettenlaschen den Abschluss. Sie sind die Verbindungsteile, die die Motorradkette erst zur Kette machen. Sie halten alles zusammen und sind für die charakteristische Form und Optik verantwortlich.
Mechanische Komplikationen bei unzureichend geschmierter Kette
Die Rolle bleibt, wenn die Kette sich beim laufenden Motorrad dreht, im Zahnradtal stehen. Die Hülse bewegt sich in der Rolle um den Bolzen, wobei bei ungenügender Schmierung mit erheblicher Reibung gerechnet werden muss. Durch die Reibung entsteht viel Wärme. Diese Wärme führt dazu, dass die Fettfüllung zwischen der Hülse und dem Bolzen sich ausdehnt und flüssig wird. Irgendwann können auch die besten Dichtringe die Füllung nicht daran hindern, nach außen zu gelangen. Wenn zu wenig Schmierstoff vorhanden ist, nimmt der Verschleiß in der Kette rapide zu:
Richtige Pflege und Instandhaltung
Motorradkette reinigen
Um die Kette zu reinigen, muss unbedingt ein spezieller Kettenreiniger verwendet werden. Welchen Sie genau verwenden, erfragen Sie beim Zweirad-Mechatroniker in Ihrer Nähe. Nur der richtige Kettenreiniger greift das Material der Dichtringe (z.B. O-Ringe) nicht an.
Lassen Sie sich nicht von unprofessionellen Tipps im Internet irritieren. Ein häufig online zu lesender Tipp ist die Verwendung von Petroleum, Benzin oder ähnlichen Lösungsmitteln. Damit sollen Ressourcen und Geld eingespart werden. Vielen ist jedoch nicht bewusst, dass diese Mittel die Dichtringe schädigen. Außerdem sollte man von Hochdruckreinigern oder Drahtbürsten unbedingt die Finger lassen. Stattdessen werden spezielle Kettenbürsten oder einfache Lappen verwendet.
Die Kette sollte so gut wie möglich händisch gereinigt werden. Wenn das nicht gelingt, können Kettenreiniger zum Einwirken verwendet werden. Achten Sie aber unbedingt darauf, dass Sie sich ein hochwertiges Mittel von einem Experten empfehlen lassen.
Wer nicht regelmäßig eine Kettenreinigung durchführen möchte, kann sich beim Mechaniker zudem über bestimmte automatische Kettenreinigungssysteme schlau machen. Diese werden mit Reinigungsflüssigkeit aufgefüllt und besitzen eingebaute Bürsten, die den Schmutz ablösen und auffangen. Professionell montierte automatische Reinigungs- und Schmiersysteme können in vielen Fällen eine äußerst sinnvolle Investition sein, da sie sich sehr positiv auf die Lebensdauer der Motorradkette auswirken.
Motorradkette regelmäßig schmieren
Häufig sind die Schmiermittel in Form eines handlichen Sprays mit einem kleinen Sprühröhrchen abgefüllt. Dennoch ist beim eigenständigen Nachschmieren besondere Vorsicht geboten. Mithilfe von etwa Lappen sollten umliegende Bauelemente bedeckt werden. Sie müssen geschützt sein, um nicht unerwünschte Teile, im schlimmsten Fall sogar Reifen oder Bremsen, mit Schmiermittel zu benetzen.
Am besten ist es natürlich, wenn Sie das Motorrad dazu auf den Mittelständer stellen oder falls dieser nicht vorhanden ist, auf einen Montageständer. Die beste Stelle zum Nachschmieren ist die Innenseite der Kette. Bewegen Sie nicht die Spraydose, sondern nur das Hinterrad, um die Kette am Sprühstrahl vorbeizuführen. Als Sprühstelle ist die Mitte zwischen Ritzel und Kettenrad ideal.
Grundsätzlich sollten Sie beachten, dass wenig Schmiermittel in kürzeren Intervallen deutlich besser ist, als selten nachzuschmieren und viel Schmiermittel aufzutragen. Oft ist weniger die Formel für eine langlebige Motorradkette.
Ähnlich wie bei den Reinigungssystemen gibt es inzwischen automatische Systeme zur Kettenschmierung während der Fahrt. Systeme zur permanenten Schmierung der Motorradketten wirken sich enorm positiv auf die Lebensdauer des Kettenantriebs aus. Je nach System werden Druck oder Unterdruck zur Dosierung des Kettenöls eingesetzt. Es gibt sogar Systeme, die die Dosierung an die jeweilige Situation automatisch anpassen oder bei denen per Schalter eine Einstellung möglich ist.
In den professionellen Einbau eines solchen Systems zu investieren, wird mit optimierten Fahreigenschaften und einer hohen Lebensdauer der Kette belohnt. Gerade für Biker:innen, die die Kettenwartung gerne mal außen vor lassen oder die vielleicht gar nicht über die Kapazitäten für eine kontinuierliche Kettenpflege verfügen, könnte dies eine sinnvolle Option sein. Prinzipiell kann man aber durchaus gut mit der eigenständig durchgeführten Kettenreinigung und Schmierung für eine hohe Lebensdauer und Funktionstüchtigkeit der Kette sorgen. Mit Fragen können Sie sich an einen professionellen Zweirad-Mechatroniker wenden. Verfügen Sie noch nicht über das passende Equipment, sollten Sie ohnehin am besten zum Profi gehen, um sich mit allem Nötigen zu versorgen. Ein seriöser Betrieb wird Ihnen die optimalen Mittel zur Verfügung stellen und Sie umfangreich beraten.
Neuschmierung der Motorradkette
Es sei noch einmal ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Sie zur Schmierung und Nachschmierung von Motorradketten nie ein beliebiges Schmiermittel verwenden dürfen. Die Schmiermittel für Motoradketten weisen bestimmte Eigenschaften auf, die andere Schmiermittel nicht haben. Dazu gehört die enorme Haftfähigkeit, die erforderlich ist, um den Fliehkräften an den Umlenkpunkten der Ketten trotzen zu können. Ein herkömmliches Öl würde bei der ersten Fahrt sofort in den Kettenschutz und in die Luft austreten und die Kette wäre kurz darauf wieder so gut wie ungeschmiert. Dazu haben Schmiermittel für Motorradketten Korrosionsschutz und andere Eigenschaften, die speziell für Antriebsketten von entscheidender Bedeutung sind.
Vorteile und Nachteile beliebter Schmierstoffe
Umfragen auf diversen Motorradausstellungen zeigen: Die Lebensdauer der Motorradkette variiert unter Privatpersonen stark. Bei der IMOT in München gab es etwa einen Fragebogen, der von 100 Motorradfahrer:innen ausgefüllt wurde. Eine Frage war die durchschnittliche Lebensdauer der Kette. Dabei reichten die Ergebnisse 6.000 bis 45.000 km. Der Durchschnitt lag jedoch zwischen 18.000 und 22.000 km. Es fiel auf, dass regelmäßig gereinigte und geschmierte Ketten im Schnitt deutlich langlebiger waren.
Folglich ist die Pflege von großer Bedeutung für die Funktionstüchtigkeit und Langlebigkeit der Kette. Es lohnt sich, im Vorhinein und regelmäßig Zeit und Ressourcen in die Motorradkette zu investieren, um den weitaus kostspieligeren Kettenwechsel möglichst lange hinauszuzögern.
Motorradketten sind überdies Präzisionsprodukte. Die Toleranzen bei der Fertigung liegen auf sehr hohem Niveau. Die verwendeten Materialien sind von bester Qualität.
Motorradkette spannen
Einige Motorradhersteller haben darüber auch farbige Verschleißmarkierungen angebracht. In diesem Fall gilt: Die Kette ist in Ordnung, solange die Skala auf der Achsaufnahme im grünen Bereich ist. Kommt die Skala in den roten Bereich, bedeutet das, dass die Kette verschlissen ist und getauscht werden muss.
Die Kette ist ein Verschleißteil. Abnutzung an Kettenrad, Ritzel, Kettenbolzen sowie eine Längung der Kettenglieder sind auch bei bester Pflege unvermeidbar. Der Kettendurchhang muss also von Zeit zu Zeit nachjustiert werden.
Eine falsch justierte Kettenspannung – egal ob zu stramm oder zu locker – führt immer zu erhöhtem Verschleiß und kann sogar gefährlich werden. Bei großem Spiel im Antriebsstrang kann die Kette vom Kettenrad springen. Zu straff gespannt drohen Schäden am Getriebeausgangslager. Häufig wird die Kette durch die enorme Spannung ungleich gelängt. Im Extremfall kann sie sogar reißen!
Spiel im Kettentrieb ist nötig, weil die schräg gestellte Schwinge die Distanz zwischen Ritzel und Kettenrad verkürzt. Erst wenn Getriebeausgangswelle, Schwingendrehpunkt und Radachse auf einer Achse liegen, erreicht der Kettentrieb seine maximale Länge. Aus diesem Grund wird der Kettendurchhang im beladenen Zustand mit möglichst gerader Schwingenposition geprüft.
Zum Justieren wird die Achsmutter gelöst, dann kann das Spiel an der Kettenspannvorrichtung neu eingestellt werden. Genaue Angaben zur Einstellung des Kettendurchhanges finden sich im Fahrerhandbuch des jeweiligen Modells.
So wird die Motorradkette gespannt
Das Einstellen der Kettenspannung ist bei allen Motorrädern prinzipiell gleich: Wenn die Hinterachse nach hinten verschoben wird, wird die Kette gespannt. Zum Spannen der Kette muss das Motorrad so aufgebockt sein, dass sich das Hinterrad frei drehen kann. Der Seitenständer reicht nicht! Grundsätzlich gilt das Prinzip: Wird das Hinterrad nach hinten verschoben, spannt sich die Kette.
Allerdings ist die Umsetzung dieses Prinzips unterschiedlich gelöst. Entweder wird die Achsaufnahme durch eine Einstellschraube nach hinten gezogen oder durch einen Stehbolzen, der die Achsaufnahme durch eine Mutter nach hinten zieht. Es kann auch sein, dass die Achsaufnahme in einem Exzenter sitzt, der um einen bestimmten Winkel verdreht werden muss.
Motorradkette wechseln: Warum das ein Job für die Werkstatt ist
Rechtliche Grundlagen
Tatsächlich ist das Austauschen von Kfz-Elementen aber eine sogenannte gefahrengeneigte Tätigkeit. Die Verordnung des Deutschen Bundestags zum Begriff der Gefahrengeneigtheit listet handwerkliche Berufe und Tätigkeiten, die nur unter der Leitung eines zertifizierten Meisters vorgenommen werden dürfen. Gefahrengeneigte Tätigkeiten sind Arbeiten, die ein besonders hohes Risiko zur falschen Durchführung bergen. Bei inkorrekter Handhabung ist die Gefahr besonders groß, dass Beteiligte oder in weiterer Folge Unbeteiligte Schaden davontragen.
Dazu gehören nicht nur die Herstellung und Arbeit mit Gefahrenstoffen und Bauteilen. Unter anderem wird auch das Arbeiten an Kraftfahrzeugen genannt: An sicherheitsrelevanten Fahrzeugelementen dürfen nur diejenigen, die einen Meisterbrief besitzen, Arbeiten durchführen. Ansonsten kann nicht gewährleistet werden, dass die Teile korrekt montiert wurden. Das schadet niemanden unmittelbar. Es besteht jedoch erhöhte Unfallgefahr. Werden Sie mit Ihrem Bike in einen Unfall verwickelt und es stellt sich heraus, dass Sie eine kaputte Motorradkette ignoriert oder sie unzulässig gegen eine neue ausgetauscht haben, tragen Sie zumindest eine Mitschuld.
Dasselbe gilt übrigens genauso in professionellen Werkstätten: Werden sicherheitsrelevante Kfz-Teile nicht von einem Meister, sondern beispielsweise einem Auszubildenden alleine vorgenommen, drohen dem Unternehmen Bußgelder oder weitere rechtliche Folgen. Den Verantwortlichen kann sogar die Lizenz entzogen werden. Dann sind sie nicht mehr dazu berechtigt, eine Werkstatt zu leiten.
Motorradkette wechseln lassen – Kosten
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Wann Motorradkette wechseln? – Verschleiß erkennen
Überblick: Selbst machen vs. Werkstatt
Zum Abschluss ist daher hier nochmal zusammengefasst, welche Instandhaltungsmaßnahmen Sie neben dem Werkstattbesuch an der Motorradkette selbst durchführen können. Voraussetzung ist natürlich, dass Sie über die nötigen Ressourcen verfügen.
Diese Aufgabe können Sie selbst erledigen:
Diese Aufgabe ist nur in der zertifizierten Werkstatt zulässig:
Motorradkette tauschen – Auto & Zweirad
Wann muss die Motorradkette getauscht werden?
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Was kostet, die Motorradkette zu tauschen?
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Wie viele Kilometer hält eine Motorradkette?
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Wie wechselt man eine Motorradkette?
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Wie lange dauert ein Kettenwechsel am Motorrad?
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Wie oft muss man die Motorradkette schmieren?
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