Ein Auto mir Farbfolie. ©

Auto folieren: Vor- und Nachteile – sinnvolle Alternative zu Lack?

Car-Wrapping macht nicht nur optisch einiges möglich. Die Autofarbfolie kann als schützende Schicht für die Karosserie dienen. Um gesetzlich im Rahmen zu bleiben, gibt es jedoch einiges zu beachten.

Auto folieren versus lackieren – warum entscheidet man sich für Folie?

Autofarbfolien sind stilistisch kaum Grenzen gesetzt: Ob bunt gemusterte Felgen oder getönte Scheiben, ob Teil- oder Vollverklebung, ob Videospielcharakter oder Firmenlogo – die peppigen Folienverkleidungen machen so einiges möglich und sind heute nicht mehr nur bei öffentlichen Fahrzeugen (z. B. Polizei oder Taxi) und Szene-Tunern üblich. Eine Folierung ist meist günstiger als eine Lackierung und es ist einfacher, mit ihr einen ausgefallenen Look zu erreichen. 

‌Um aber wirklich ein nachhaltiges Ergebnis zu erzielen, gibt es qualitäts- sowie verkehrssicherheitstechnisch einiges zu beachten. Die qualitativ möglichst hochwertige Folierung muss immer unter professionellen Umständen angebracht werden. Gesetzliche Verordnungen müssen beachtet werden, ansonsten drohen Bußgelder oder sogar das Erlöschen der Zulassungsbescheinigung für das Fahrzeug. 

‌Zudem hat Folierung einen großen Nachteil gegenüber Lackierung: Sie ist um einiges kurzlebiger. Warum also entscheiden sich trotzdem viele Kfz-Besitzer:innen für eine Folierung? Im Folgenden geht es um die Eigenschaften und Vorzüge der Autofolien.  

Eigenschaften von Autofolie

Fahrzeugfolien unterscheiden sich hauptsächlich im Hinblick auf das verwendete Ausgangsmaterial, die Art ihrer Herstellung und ihre Verwendung. Sie werden entweder als Lackschutzfolie oder für das Car-Wrapping eingesetzt.
  • Lackschutzfolie / „Paint Protection“: Eine Lackschutzfolie trägt die funktionale Aufgabe, den Autolack vor schädlichen Einflüssen wie aufgewirbelten Steinchen und Kratzern zu schützen. Kratzer im Lack sind nicht nur ein optisches Manko: Sie können zu einer beschleunigten Verrostung der Karosserie führen und den Wert des Fahrzeugs mindern. Lackschutzfolien sind für gewöhnlich unbedruckt, transparent und werden aus dem Kunststoff Polyurethan gefertigt. Man verklebt sie nur an den besonders gefährdeten Stellen wie der Autofront, der Ladekante oder dem Einstieg. Das Ausmaß ihrer Schutzwirkung hängt von der Stärke der jeweils verwendeten Folie ab. PU-Folien mit einer Dicke von 150 ym („Yoktometer“ = 10-24 m) lassen sich optimal bei Gewerbefahrzeugen einsetzen. Also bei Fahrzeugen, die etwas stärker einer Gefährdung durch Steinschlag und Kratzer ausgesetzt sind. Folien von 200 bis 300 ym bieten optimalen Schutz und werden häufig bei Geländewägen (bzw. „Offroadern“) verklebt. Dünnere PU-Folien haben eine Stärke zwischen 80 und 100 ym und daher eine geringere Schutzwirkung. Sie sind allerdings deutlich dehnbarer als dickere PU-Folien. 
  • Dekoratives Folieren / „Car Wrapping“: Folien, die zum Wrapping eingesetzt werden, bestehen meist aus PVC-Kunststoff und sind generell dünner als Lackschutzfolien. Zur Vollverklebung genutzte Wrapping-Folien sollen eine kostspielige Neulackierung des Fahrzeugs ersetzen. Die zur dekorativen Verkleidung und zur Individualisierung von Autos verwendeten Wrapping-Folien werden in diversen Farben - matt, glänzend, metallic und mit Strukturoptik (Carbonfolien) - angeboten. Wegen ihrer verglichen mit Autoschutzfolien geringeren Stärke bieten reine Farbfolien nur wenig Schutz vor mechanischer Einwirkung. Kalandrierte PVC-Folien zeigen nach dem Anbringen auf dem Fahrzeuglack den Shape-Memory-Effekt. Das heißt, dass der Kunststoff versucht, seine ursprüngliche Form zurückzuerlangen. Dabei schrumpfen Moleküle leicht und lösen sich. Dieser Effekt ist bei monomeren kalandrierten PVC-Folien stärker als bei polymeren. Eine professionelle Verklebung kann in diesem Fall jedoch Abhilfe schaffen. Tiefe Mulden sollten dabei allerdings mit Inlays gefüllt werden. Kalandrierte Folien eignen sich wegen des Formgedächtnisses des Materials nur für leichte Wölbungen und 2-D-Folierungen. Bei polymeren kalandrierten Folien geht man von einer Lebensdauer von 5 bis 7 Jahren (monomere: 3 Jahre) aus. Gegossene polymere PVC-Folien, die man auch als Cast-Folien bezeichnet, haben eine geschätzte Lebensdauer von 10 Jahren. Sie sind wesentlich flexibler als kalandrierte und lassen sich daher optimal auf Wölbungen und Kanten verarbeiten.
  • Hinweis:
    Kalandrieren ist ein Herstellungsverfahren unter anderem für Kunststoff-Folien. Der Kalander ist ein System aus mehreren aufeinander angeordneten Walzen, durch deren Spalten eine Schmelze oder andere Materialien hindurchgeführt werden.

    Polymer kalandrierte Folie: Ein Polymer besteht aus mehreren Makromolekülen, welche wiederum aus Wiederholungseinheiten aufgebaut sind. Polymer bedeutet wörtlich „aus vielen gleichen Teilen aufgebaut“.

    Monomer kalandrierte Folie: Monomer kalandrierte Folien bestehen aus unvernetzten Molekülketten. Die monomeren Weichmacher schweben frei herum und bringen so eine gewisse Instabilität in die Folie. Nach einer gewissen Weile verflüchtigen sich die Weichmacher und die Folie wird porös und brüchig. Es muss definitiv mit einem Schrumpfeffekt gerechnet werden, prädestiniert durch Witterung und UV-Strahlung.

    Materialien von Kfz-Folienverkleidung

    Folien für die Fahrzeugvoll- und Teilverklebung werden heute meist aus polymerem PVC oder PU (Polyurethan) gefertigt. PVC, auch Vinyl genannt, ist ein weißer, spröder und harter thermoplastischer Kunststoff. Er entsteht durch Polymerisation des Monomers Vinylchlorid. Um ihn formbar zu machen, gibt man je nach gewünschtem Härte- und Zähigkeitsgrad eine bestimmte Menge Stabilisatoren und Weichmacher hinzu. Die Thermostabilisatoren sorgen dafür, dass das Material bei Temperaturen von 160 bis 200 °C verarbeitet werden kann. Der Weichmacher lagert sich zwischen den Molekülketten an und macht das Gefüge lockerer. PVC-Fahrzeugfolien werden aus Weich-PVC (PVC-P) gefertigt und beinhalten ungefähr 20 % Weichmacher. Sind sie aus monomerem PVC gefertigt, haben sie eine geringere Qualität als Folien aus polymerem PVC. 

    ‌Polymeres PVC besteht aus langen, verzweigten und vernetzten Molekülketten. Daher hat es eine größere Flexibilität als monomeres PVC. PVC-Folien für Fahrzeuge werden kalandriert oder gegossen. Polyurethan (PU, PUR) entsteht durch eine chemische Reaktion von Polyolen mit Polyisocyanaten (Polyaddition). Der Kunststoff kann je nach Zusammensetzung und Herstellungsart elastisch-weich, spröde-hart oder aufgeschäumt sein (Schaumgummi). Die Anzahl der Verzweigungen in den Polyolen bestimmt im Wesentlichen die Eigenschaften der herzustellenden Polyurethane. Thermoplastische PU-Folien werden mithilfe des Extrusionsverfahrens produziert.

    Herstellung von Kfz-Klebefolie

    Bei der Herstellung der Folien kommen mehrere Verfahren zum Einsatz. Welches jeweils gewählt wird, hängt von den Merkmalen des Ausgangsmaterials und den Eigenschaften ab, die die Folie später haben muss:
  • PVC-Folien werden kalandriert oder gegossen. Beim Kalandrieren oder Schmelzkalandrieren wird das PVC-Granulat in einer Kalanderanlage zu PVC-Folie verarbeitet. Ein solcher Kalander wird elektronisch eingestellt und gesteuert. Er hat mindestens zwei einander gegenüber angeordnete und gegenläufige beheizte Walzen aus Stahl. Jede von ihnen wird von einem eigenen Motor angetrieben. Das vorgemischte und mit Farbpigmenten, Additiven und Weichmachern angereicherte PVC-Granulat wird so lange erhitzt, bis es sich verflüssigt. Dabei verflüchtigen sich die Weichmacher. Die zähflüssige Masse wird anschließend durch die zwischen den Walzen befindlichen Spalten geleitet. Die dabei entstehende dicke Folie wird von den nachfolgenden Walzen so lange bearbeitet, bis sie die voreingestellte Stärke erreicht hat. Danach wird sie mithilfe einer beheizten Walze geprägt und von der gegenläufigen Walze gekühlt. Hat sie die Normaltemperatur erreicht, wird sie auf eine Rolle gewickelt. Zur Herstellung von PVC-Fahrzeugfolien nutzt man üblicherweise einen von oben befüllten Vierwalzen-Kalander. Die Anordnung der Rollen in F-Form bietet den Vorteil, dass die beim Erhitzen des Materials freigesetzten Weichmacherdämpfe nach oben entweichen können, ohne in Kontakt mit den Rollen und der Folie zu kommen. 
  • Darüber hinaus können die Fahrzeugfolien gegossen werden. Zum Bandgießen mischt man das PVC-Granulat in einem Rührwerk mit anderen Polymeren, einem Lösungsmittel und weiteren Zusatzstoffen. Die in einem zuvor festgelegten Rhythmus temperierte und gerührte Masse wird innerhalb weniger Stunden zu einem viskosen Kunststoff. Dieser wird anschließend gefiltert und in der voreingestellten Stärke auf eine waagerechte Metalloberfläche (laufendes Band) gegossen. Die dabei zugeführte Hitze bewirkt die Freisetzung des Lösungsmittels. Anschließend erkaltet das sich auf dem Band verteilende PVC und erhärtet. Während des gesamten Gießvorgangs strömt trockene Luft in die geschlossene Bandgießmaschine. Im letzten Arbeitsgang wird die erkaltete Folie auf eine Trägerhülse gewickelt. Die Trommelgießmaschine funktioniert auf ähnliche Weise.  
  • PU-Autofolien (Paint Protection Film PPU) entstehen durch maschinelle Extrusion. Das Polyurethan-Granulat wird in einen Extruder (Schneckenpresse) geleitet und in diesem mithilfe von Hitze geschmolzen und homogenisiert. Anschließend wird die zähflüssige Kunststoffmasse mit Druck durch einen länglichen Schlitz gepresst und danach in Form gezogen. Die abschließende Wasserkühlung bewirkt eine schnelle Erstarrung der Folie. Für die mithilfe der Extrusion erzeugten Polyurethan-Folien verwendet man oft aromatische Polyurethane. Damit diese Folien später nicht so schnell verblassen, setzt man ihnen bei der Herstellung UV-Stabilisatoren zu. Eine noch bessere UV-Beständigkeit haben jedoch aliphatische Polyurethane. Darüber hinaus halten diese vorwiegend esterbasierenden thermoplastischen PU-Folien sogar extreme Umweltbedingungen wie starke Feuchtigkeit problemlos aus und sind ausgesprochen langlebig. 
  • Überblick: Vor- und Nachteile der Folierung

    Vorteile:
  • Eine Folierung ist deutlich günstiger und schneller durchgeführt als eine Lackierung. 
  • Sie lässt sich vom Fachbetrieb ohne Schäden wieder ablösen.  
  • Sie bedeckt und schützt den ursprünglichen Lack. 
  • Eine transparente Lackschutzfolie oder Steinschlagschutzfolie sorgt für besseren Schutz. Sie schirmt den Originallack vor Kratzern, Steinschlägen und Umweltschäden ab. 
  • Es gibt eine beinahe unbegrenzte Auswahl an Farben und Designs. Fachbetriebe drucken sogar individuelle Muster auf die Folie. 
  • Eine Scheibenfolierung bietet Schutz vor UV-Strahlen, starker Hitze und Glasbruch. 
  • Nachteile:
  • Der größte Nachteil liegt in der Haltbarkeit: Autofolie hat im Verhältnis zu Lack eine sehr kurze Lebensdauer. Sie kann rissig werden und sich an den Ecken ablösen, die Oberfläche kann ermatten und die Farben können verblassen.  
  • Polieren ist nicht möglich, denn die Oberfläche ist weicher als die eines Lackes. Je nach Qualität der Folie und Beanspruchung des Fahrzeugs muss die Folie nach zwei bis zehn Jahren wieder abgezogen werden.  
  • Bei einer Teilfolierung können sich nach Entfernen der Folie die einst folierten und die nicht folierten Stellen deutlich unterscheiden. Während der Lack unter der Folie geschützt ist, sind die offenen Stellen der Witterung ausgesetzt und können nach Abziehen der Folie ausgeblichen wirken, auch der Farbton kann leicht abweichen. Das gleicht sich im Verlauf der Jahre nicht mehr aus. 
  • Wer eine dauerhafte Lösung will, sollte sich für eine Lackierung entscheiden. Mehr Infos zum Thema Auto lackieren sind im einschlägigen Artikel nachzulesen. 
  • Gesetzliche Vorschriften und Kosten

    Wer Lust auf eine Folienverkleidung am eigenen Kfz hat, sollte sich zunächst über die gesetzlichen Vorschriften informieren. Modifizierungen am Fahrzeug (auch Folierungen und Lackierungen) gelten dann als ordnungswidrig, wenn sie die Verkehrssicherheit in irgendeiner Weise beeinträchtigen bzw. Gefahr laufen, dies an irgendeinem Punkt zu tun. Was gesetzlich (nicht) erlaubt ist, ist durch die StVZO (Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung) geregelt.
  • Rechtlich gesehen müssen bestimmte Autoteile von der Folierung ausgeschlossen werden. So dürfen Nummernschilder, Scheinwerfer und sonstige Beleuchtungseinrichtungen laut Gesetz nicht mit Folie beklebt werden.  
  • Auch für Autoscheiben gibt es eine klare Vorgabe: Hier sind nur Tönungsfolien erlaubt, die über eine Bauartgenehmigung verfügen – sonst erlischt die Betriebserlaubnis. Dazu muss die Prüfnummer der angebrachten Folie auf jeder einzelnen Scheibe sichtbar sein. Für die hinteren Scheiben sind genehmigte Folien im Handel erhältlich. Folien für die Windschutzscheibe oder die vorderen Seitenscheiben verfügen oft nicht über die erforderliche Genehmigung. 
  • Wichtig ist, dass die Verkehrssicherheit durch die Autofolie nicht beeinträchtigt wird. Laut § 30 StVZO müssen Fahrzeuge „so gebaut und ausgerüstet sein, dass ihr verkehrsüblicher Betrieb niemanden schädigt oder mehr als unvermeidbar gefährdet, behindert oder belästigt…“. Eine großflächig verklebte Chrom- oder Spiegelfolie, die andere Verkehrsteilnehmer blenden und gefährden könnte, ist deshalb nicht gestattet. Einzelne folierte Kleinteile werden aber meist toleriert. Folierte Autos prüft bei Verdacht ein Gutachter auf ihr Gefährdungspotenzial.
  • Laut § 49 StVZO gelten „Leuchtstoffe und rückstrahlende Mittel“ als lichttechnische Einrichtung. Nach dieser Vorschrift dürfen nur die vorgeschriebenen und für zuverlässig erklärten Beleuchtungseinrichtungen verwendet werden. Damit ist der Einsatz von stark reflektierenden Neon-, Signal- oder Warnfarben nicht zulässig. Auch Reflexfolien sind nur für bestimmte Fahrzeugtypen erlaubt oder vorgeschrieben. 
  • Verfassungsfeindliche Symbole, geschützte Wörter, etwa „Polizei“, und Staatswappen sind ebenfalls nicht erlaubt. Die farbliche Gestaltung eines Polizeiwagens zu übernehmen, ist aber zulässig, solange keine markenrechtlich geschützten Wörter oder Staatswappen abgebildet sind. 
  • Mögliche anfallende Bußgelder bei Verstößen (laut ADAC)

  • Während des Fahrens eingeschränkte Sicht (getönte Autoscheiben): 10 Euro 
  • Bauartgenehmigung nicht mitgeführt (getönte Autoscheiben): 10 Euro 
  • Fahrzeug nicht vorschriftsmäßig im Straßenverkehr geführt: 25 Euro 
  • Fahrzeug nicht vorschriftsmäßig im Straßenverkehr geführt und mit Beeinträchtigung der Verkehrssicherheit: 90 Euro / 1 Punkt 
  • Scheinwerfer mit Folie bedeckt: 20 Euro 
  • Scheinwerfer mit Folie bedeckt und andere Verkehrsteilnehmer gefährdet: 25 Euro 
  • Scheinwerfer mit Folie bedeckt und mit Sachschaden: 35 Euro 
  • Ohne Betriebserlaubnis gefahren: 50 Euro 
  • Ohne Betriebserlaubnis gefahren und Verkehrssicherheit gefährdet: 90 Euro / 1 Punkt 
  • Auto folieren: Kosten

    Die Preise für eine Kfz-Folierung unterscheiden sich erheblich und hängen von vielen Faktoren ab. Neben der gewählten Werkstatt wird der Gesamtpreis auch von folgenden Punkten beeinflusst:
  • Klebefläche: Kleinere Karosserieflächen, etwa beim Kleinwagen, sind günstiger. Große Flächen und Karosserieformen mit vielen Kanten sind dagegen teurer. Teilfolierungen sind günstiger als Vollfolierungen 
  • Folienart/-qualität: Welche Autofolie verwendet der Fachbetrieb? Qualitativ hochwertige Folien kosten mehr, sind aber länger haltbar. 
  • Foliendesign: Welches Design wünschen Sie sich? Bestimmte Folien und individuelle Muster sind meist teurer (wie Struktur-, Chrom- oder Lackschutzfolien). 
  • Zustand des Fahrzeugs: Welche Vorbereitungen müssen getroffen werden? (Reinigung, Ausbessern von Dellen, …) 
  • Die Preisspanne für Folierungen ist sehr groß: Für eine Teilfolierung müssen Sie mit Kosten zwischen 500 Euro und 1.500 Euro rechnen. Eine Vollfolierung mit speziellen Folien an großen Fahrzeugen kann sogar bis zu 5.000 Euro kosten. 

    ‌Ihr genaues Vorhaben mit allen Details besprechen Sie mit Ihrem/Ihrer ausgewählten Folierer:in im Kfz-Fachbetrieb. Dort werden Sie professionell beraten und über den anfallenden Preis informiert. Es empfiehlt sich auch immer, Vergleichsangebote einzuholen. 

    ‌Mit Ihrem/Ihrer Handwerker:in besprechen Sie den Preis im Vorhinein. Lassen Sie sich einen Kostenvoranschlag geben. Der Preis darf den Kostenvoranschlag am Ende um nicht mehr als 10 % überschreiten.

    Jetzt Experten zum Thema "Kfz-Fachbetrieb" in Ihrer Region finden

    Arten von Kfz-Farbfolien

    Folie ist nicht gleich Folie. Doch welche Arten von Kfz-Folien existieren konkret auf dem Markt? Man kann die Folien nach unterschiedlichen Kriterien einordnen. Welche Folie letztlich geeignet ist, kommt natürlich auf das konkrete Vorhaben an.

    Autofolien im Überblick

    Es gibt viele unterschiedliche Arten von Autofolien, zum Beispiel:
  • farbige Komplettfolierung bzw. farbige Autofolie 
  • PPF/Lackschutzfolie 
  • Scheibentönungsfolie 
  • Digitaldruckfolie 
  • Beschriftungsfolie 
  • Carbonfolie 
  • Chromfolie 
  • Farbige Komplettfolierungen

    Eine farbige Folierung des gesamten Fahrzeugs weist gegenüber dem Lackieren zahlreiche Vorzüge auf:
  • Eine farbige Komplettfolierung ist deutlich schneller am Auto umgesetzt als eine Lackierung. 
  • Die Folie ist wiederablösbar. Dabei ist es wichtig, dass ein professioneller Folierer die Folie aufbringt und wieder entfernt. So können Sie sicherstellen, dass die Folie wieder abgelöst werden kann, ohne den Lack zu beschädigen
  • Reparaturen sind schnell gemacht. 
  • Sondertöne wie Carbon sind ohne großen Aufwand machbar und verleihen dem Fahrzeug einen einzigartigen Look. 
  • Farbige Komplettfolierungen mit Matt-Effekt sind ohne Aufpreis umsetzbar.
  • Meistens sind farbige Folierungen günstiger als eine Neulackierung des Wagens. 
  • Durch eine farbige Car-Wrapping-Folie mit zusätzlicher Lackschutzfunktion wird der Autolack geschützt. Das sichert den höheren Wiederverkaufswert des Fahrzeugs. 
  • Viele Hersteller bieten allein über 100 Volltonfarben an. Wenn die von Ihnen gewünschte Farbe dennoch nicht dabei ist, bleibt das sogenannte „Colourmatch“, bei dem die für die Folierung gewünschte Farbe exakt nachgestellt werden kann. Je nach Folienhersteller muss dafür aber üblicherweise eine größere Abnahmemenge einkalkuliert werden.
    Hinweis:
    Je näher die gewünschte Folienfarbe und der Lackton des Fahrzeugs beieinanderliegen, umso besser ist am Ende auch das Ergebnis. Schwarz-matte Folie auf einem schwarz-glänzend lackierten Untergrund ist ein klassisches Beispiel. Wenn Sie sich nicht sicher sind, welche Folienfarben für Ihr Fahrzeug infrage kommen, wenden Sie sich an einen zertifizierten Betrieb.
    Neben den zahlreichen farblichen Gestaltungsmöglichkeiten bieten farbige Komplettfolierungen auch noch unterschiedliche Ausführungen der jeweiligen Farbe. So können Sie sich zwischen Folien in folgenden Varianten entscheiden:
  • glänzend
  • matt
  • seidenmatt
  • ultramatt
  • Carbon 
  • gebürstete Optik 
  • Chrom (eingeschränkt; individuell zu prüfen auf Verkehrstauglichkeit) 
  • Colorshift/Flip-Flop 
  • Bei farbigen Komplettfolierungen werden fast immer Folien verwendet, die aus PVC bestehen. Hier unterscheidet man wiederum zwischen gegossenen Folien (Cast-Folien) und kalandrierten Folien, die im Walzverfahren hergestellt werden. Cast-Folien haben den großen Vorteil, dass sie besonders belastungsfähig sind. Kalandrierte Folien müssen hingegen mit einem größeren technischen Aufwand, zum Beispiel mit Entlastungsschnitten, verarbeitet werden. 

    ‌Die Farbfolierung wird normalerweise in folgenden Schritten auf ein Fahrzeug aufgebracht:
  • Grundreinigung des Fahrzeugs 
  • Abbau störender Elemente wie Blinker, Spiegel, Türgriffe 
  • grober Zuschnitt der Folien 
  • Entfettung des Lacks, damit die Folie auch sicher hält 
  • Aufbringen der Folien 
  • Schneidearbeiten 
  • Nacherwärmen nach Herstellerangaben 
  • Kontrolle durch Zufuhr von Wärme 
  • Anbau der abgebauten Teile 
  • Funktionsüberprüfung
  • Reinigung der Folierung 
  • Versiegelung der Folierung 
  • Lackschutzfolie

    Bei Lackschutzfolien – auch PPF, „Paint Protection Film“, genannt – handelt es sich um zumeist transparente Folien, die den Originallack durchscheinen lassen. 

    ‌Die aus Polyurethan (PU) bestehenden Folien haben vor allem einen großen Vorteil: Sie schützen den Lack eines Fahrzeugs effektiv und dienen so dessen Werterhalt. Und manchmal erhöhen sie auch den Glanz des Autolacks ein wenig. Bei guter Pflege haben Sie bis zu zehn Jahre Freude an dieser Folie.
    Hinweis:
    Es gibt inzwischen auch farbige Folien mit Lackschutzfunktionen auf dem Markt. Die Auswahl ist dabei noch nicht so groß wie bei herkömmlichen Farbfolierungen. Das Angebot wird jedoch stetig erweitert. Wenn Sie Interesse an einer farbigen Folierung mit Lackschutz haben, lassen Sie sich unbedingt von einem zertifizierten Betrieb beraten.
    Mit Lackschutzfolien können entweder das ganze Fahrzeug oder aber nur einzelne Bauteile foliert werden. Üblicherweise werden nur die von Beschädigungen besonders gefährdeten Autobauteile foliert. Das sind meist die Frontstoßstange, die Haube, die Kotflügel sowie Teile der Spiegelkappen. Der Folierer Ihres Vertrauens wird Sie gerne individuell dazu beraten, welche Bauteile Sie bei Ihrem Modell und Ihrer Fahrzeugnutzung am besten folieren lassen. 

    ‌Beim Aufbringen der Lackschutzfolie auf die Karosserie wird „nass“ gearbeitet. Das bedeutet, dass die Folie unter Berücksichtigung der Herstellerangaben mit speziellen Wasserlösungen aufgebracht wird. Dabei kann es sich zum Beispiel um ein Gel handeln, aber auch die Verwendung eines Seifenwassergemisches ist üblich. Oft wird auch sehr verdünnter Isopropylalkohol benutzt, um die Klebekraft der Folie zu optimieren. Mit einer speziellen Rakel wird die Flüssigkeit unter der Folie dann entfernt. 

    ‌Alternativ bieten viele Hersteller für verschiedene Fahrzeugtypen auch Schneidedaten an, sodass die Folien zu sogenannten Patterns/Schablonen maschinell vorgeschnitten werden können. Dies reduziert zusätzlich die Gefahr des Lackschnitts.
    Hinweis:
    Zum Schutz der besonders zu Lackschaden neigenden Teile gibt es Ladekanten- und Einstiegsleisten-Schutzfolie. Beschädigungen, die an diesen Stellen schnell mal passieren, lassen sich so vermeiden. Als Ladekantenschutz gibt es diverse PVC-Folien, die auch als sogenannte „Elefantenhaut“ bekannt sind. Diese sind schwarz und bis zu 400 ym dick. Für die Türkanten gibt es auch schmale, transparente Streifen, die trocken verklebt werden können und aus PU bestehen.

    Scheibentönungsfolie: Autoscheiben folieren

    Scheibentönungsfolien sind für jedes Fahrzeug eine praktische Ergänzung. Sie sehen nicht nur schick aus, sondern können auch bis zu 99 Prozent UV-Schutz bieten. Viele wirken dank einer Antikratzbeschichtung zudem als Schutzschicht für die Scheiben. 

    ‌Die Scheibentönungsfolien haben noch weitere Vorteile:
  • Die getönten Folien bieten eine hohe Wärmerückgewinnung. 
  • Die Folien haben einen Splitterschutz. 
  • Sie bieten durch den Sichtschutz einen hohen Grad an Privatsphäre. 
  • Sie ermöglichen eine einzigartig klare Sicht vom Fahrzeuginneren nach außen. 
  • Digitaldruckfolien

    Mit Digitaldruckfolien lassen sich alle möglichen Designs und Muster auf Ihr Fahrzeug aufbringen. Von einzelnen Motiven bis hin zu Komplettfolierungen sind Ihre individuellen Designwünsche realisierbar. Die Motive können nach Wunsch designt und gedruckt werden. 

    ‌Bei Digitaldruckfolien wird das jeweilige Motiv auf eine weiße Basisfolie gedruckt. Diese bedruckte Folie wird dann mithilfe einer transparenten Selbstklebefolie, dem sogenannten Laminat, geschützt. Der Vorteil: Die Tinte auf der Folie verblasst deutlich langsamer. Außerdem ist die Folie vor leichten Kratzern, wie sie in Waschanlagen entstehen können, geschützt. 

    ‌Bei Digitaldruckfolien handelt es sich normalerweise um hochwertige gegossene PVC-Folien, die dieselben Eigenschaften haben wie „normale“ Car-Wrapping-Folien. Als Sondereditionen sind aber auch PVC-freie Digitaldruckfolien erhältlich. 

    ‌Während beim einfarbigen Folieren üblicherweise jedes Bauteil einzeln bearbeitet wird, verhält es sich bei der Digitaldruckfolie etwas anders. Meist wird eine große Folie über eine ganze Fahrzeugseite gelegt. Entwürfe werden zweidimensional auf Papier gezeichnet, aber am Ende auf einem dreidimensionalen Objekt, dem Fahrzeug, realisiert. Handwerk fordert in gewissen Branchen auch künstlerisches Können. Bei Digitaldruckfolien ist es demnach besonders wichtig, einen geeigneten Kfz-Folierer-Betrieb zu konsultieren.

    Autobeschriftung mit Folien

    Werbeslogan oder den eigenen Namen: Bei der Autobeschriftung mit Folien sind grundsätzlich alle Designs, alle Schriftarten, Farben und Formen möglich. 

    ‌Zertifizierte Folierbetriebe sind im Besitz eines Plotters und können Werbebotschaften mit Folienschrift selbst herstellen. Dafür sind lediglich vektorisierte Dateien notwendig. Man kann zudem interessante 3-D-Effekte erzeugen, wenn man die Folien übereinanderlegt. 

    ‌Beschriftungsfolien werden mit dem Schneideplotter hergestellt. Bei diesem wird der Messerdruck so eingestellt, dass nur das Folienmaterial geschnitten wird – das Trägerpapier bleibt unversehrt. 

    ‌Anschließend wird die überschüssige Folie entfernt („entgittert“) und dann mit einer Übertragungsfolie beschichtet. Letztere ermöglicht die Übertragung der Beschriftung auf den gewünschten Untergrund. 

    ‌Die Beschriftungsfolie wird dann noch mit einer Rakel angedrückt und die Übertragungsfolie abgelöst.

    Sprühfolie

    Inzwischen gibt es auch Anbieter von sogenannten Sprühfolien. Die Sprühfolie beschreibt ein innovatives Verfahren der Fahrzeugfolierung. 

    ‌Dabei wird eine flüssige Folie wie ein Lack mehrschichtig auf das Auto aufgesprüht. In einem Multilayer-Verfahren verbinden sich die einzelnen Schichten der Sprühfolie zu einer robusten Folienbeschichtung. Diese bedeckt das Fahrzeug nahtlos und ist trotzdem leicht wieder abziehbar. 

    ‌Anbieter versprechen dabei, dass die Sprühfolie ähnlich lang wie der Lack hält und die originale Lackschicht zuverlässig vor Steinschlägen und Co. schützt. Das kann bei richtiger Umsetzung erheblich zur Werterhaltung des Fahrzeugs beitragen. Die Folie muss dann nicht wie bei herkömmlichen Klebefolien nach ein paar Jahren erneuert werden. Gleichzeitig kann sie bei Bedarf aber jederzeit entfernt werden, damit der Originallack wieder sichtbar ist. 

    ‌Die Sprühfolie ist ein recht neues Verfahren, deswegen sollten Sie nach Betrieben mit entsprechenden Patenten suchen.

    Auto folieren: Anlaufstellen und Ablauf

    Folieren ist meist günstiger als Lackieren. Dennoch sollte man bereit dazu sein, einen gewissen Preis für Qualitätshandwerk zu zahlen. Ein Auto selbst zu folieren, ist in den allermeisten Fällen keine gute Idee. 

    ‌Beim Folieren ist höchste Präzision gefragt. Unebenheiten in der Oberfläche müssen beachtet und gegebenenfalls behoben werden. Die Fahrzeugoberfläche muss gründlich gereinigt und entfettet sein. Ist dies nicht der Fall, kann die Folie nicht haften. Möglicherweise löst sie sich an manchen Stellen. Wenn die Oberfläche nicht ausreichend getrocknet wurde, können durch die Feuchtigkeit unter der Folie Rostschäden entstehen – und das unbemerkt! 

    ‌Wird beim Verkleben der Folie zudem schlampig gearbeitet, können Blasen oder Risse im Material entstehen. Im schlimmsten Fall kann bei falscher Anwendung der Lack beschädigt werden. 

    ‌Der Ablauf einer Folierung ist in unterschiedliche Arbeitsschritte untergliedert: Vorarbeiten, Reinigung, Folierung, End- und Nachkontrolle.
  • Zu den Vorarbeiten gehört es, jedes Karosserieteil einzeln zu vermessen und die Folienteile entsprechend zuzuschneiden.  
  • Zeitgleich oder anschließend findet die Reinigung der Außenhülle statt. Grobe Schmutzablagerungen durch den Alltagsgebrauch werden entfernt und anschließend erfolgt die Entfettung mit einem Spezialreiniger an den Oberflächen und Kanten. Diese sichert die einwandfreie Klebekraft der Folie. Erst nach Abschluss dieser Arbeiten kann der Folierungsprozess selbst beginnen.  
  • Dabei erfolgt die Verklebung einzelner Karosserieteile an einem Stück. Die Folie wird an Wölbungen wie etwa Sicken und Nieten mit Heißluft dehnbar gemacht und so der Form des Fahrzeugteils angepasst (bei falscher Ausführung kann sich die Folie an diesen Stellen später lösen und aufreißen). Nachdem das Fahrzeugteil fertig foliert ist, kann durch das Erhitzen der Folienkanten auf 90 °C bis 100 °C ein neuer Urpunkt der Folie erreicht werden. Damit verliert diese ihre Rückzugseigenschaft.   
  • Nach einigen Wochen sollte eine Nachkontrolle durch den Folierer durchgeführt werden. Die Bewegungen des Materials können bewirken, dass sich Kanten oder Ecken lösen und korrigiert werden müssen. 
  • Achtung:
    Nicht nur für die sachgemäße Ausführung, sondern auch wegen der Sicherheitsvorkehrungen ist es wichtig, dass die Folierarbeiten in einem professionellen Umfeld vorgenommen werden. Laien unterschätzen häufig die Verletzungsgefahr, die unter anderem von der Arbeit mit extrem heißen Temperaturen ausgeht. Ein ausgebildeter Kfz-Folierer verfügt über die entsprechende Schutzausrüstung und ist in seiner Tätigkeit geübt.
    Um einen zertifizierten Folierbetrieb in Ihrer Umgebung zu finden, können Sie das Suchportal verwenden.

    Auto folieren – Auto & Zweirad

    Wie lange hält eine Folierung auf dem Auto?

    Je nach Qualität von Anbringung und Art der Folie hält die Folierung zwischen 2 und 10 Jahre. Im Schnitt kann man bei einer professionellen Folierung mit bis zu 7 Jahren rechnen. 

    ‌Weiterlesen: Lackieren vs. Folieren – warum entscheidet man sich für Folie?

    Was ist besser: Kfz lackieren oder folieren?

    Autofolie ist kostengünstig und einfach in der Anbringung. Zudem kann man sich mit Folien optisch austoben. Lack besitzt diese Vorzüge nicht, hat jedoch im Gegensatz zur Folierung den Vorteil, wesentlich länger (so lange wie das Fahrzeug selbst) haltbar zu sein. Was besser geeignet ist, hängt von der persönlichen Situation und dem Ziel der Folierung bzw. Lackierung ab. 

    ‌Weiterlesen: Lackieren vs. Folieren – warum entscheidet man sich für Folie?

    Wie reinigt man ein foliertes Auto?

    Prinzipiell kann ein foliertes Auto ganz normal (z.B. Autowaschanlage) gereinigt werden. Ein foliertes Auto kann jedoch nicht poliert werden. Zusätzliche Ansprüche hat zudem mattfarbene Folie. 

    ‌Weiterlesen: Arten von Kfz-Farbfolien

    Wer kann ein Auto folieren?

    Eine Autofolierung sollte niemals von einer fachunkundigen Person, sondern immer von einem professionellen Kfz-Folierer durchgeführt werden. Autofolieren ist ein feines Handwerk, das viel Geschick erfordert. 

    ‌Weiterlesen: Anlaufstellen und Ablauf

    Was kostet es, das Auto folieren zu lassen?

    Was die Folierung kostet, hängt von verschiedenen Faktoren ab und lässt sich nicht konkret vorhersagen. Lassen Sie sich von Ihrem Fachbetrieb einen Kostenvoranschlag geben. Faktoren, die den Preis beeinflussen, sind unter anderem Größe und Art des Fahrzeugs, Folienart, Farbe und Form der Folie. 

    ‌Weiterlesen: Gesetzliche Vorschriften und Kosten

    Haftungsausschluss: Die auf dieser Website bereitgestellten Informationen sind lediglich allgemeine Informationen und ersetzen keine professionelle Beratung. Jede Haftung für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität ist ausgeschlossen.